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DOI: 10.1055/s-0031-1286412
Zusammenhang zwischen angiogenen Faktoren (sFlt-1/PlGF-Ratio) und klinischen Parametern des Schwangerschaftsausgangs bei manifesten hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen
Fragestellung:
Die Bedeutung der angiogenen Faktoren soluble fms-like tyrosinkinase (sFlt-1) und placental Growth Factor (PlGF) in der Pathogenese der Präeklampsie (PE) ist in den letzten Jahren hinreichend belegt worden. Bei Patienten mit manifester PE lassen sich dramatisch hohe sFlt-1 bzw, sehr niedrige PlGF Werte nachweisen. Mittlerweile konnte in Studien die sFlt-1/PlGF-Ratio als sensitiver Parameter ermittelt werden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Zusammenhänge zwischen klinischen Parametern der manifesten Präeklampsie und der sFlt-1/PlGF Ratio zu spezifizieren. Dabei soll geprüft werden, ob bei manifester PE die Höhe der sFlt-1/PlGF-Ratio vor Entbindung klinische Bedeutung hat und mit Parametern des Schwangerschaftsausgang in Beziehung steht.
Patienten und Methoden:
In der unizentrischen Kohortenstudie der Abteilung für Geburtsmedizin des Universitätsklinikums Leipzig wurden 33 Fälle mit manifester PE analysiert. Die Serumkonzentrationen von sFlt-1 und PlGF wurden mittels automatisierter ELECSYS®- Assays (Roche) bestimmt. Klinische Faktoren des Schwangerschaftsausgangs wurden zur sFlt-1/PlGF-Ratio in Beziehung gesetzt.
Ergebnisse:
Mit steigender sFlt-1/PlGF Ratio sinkt das Gestationsalter zur Geburt. Schwangere mit PE und einer sFlt-1/PlGF-Ratio >1000 erreichen nur ein mittleres Gestationsalter von 29+4 SSW, währenddessen bei einer sFlt-1/PlGF-Ratio von <250 34+6 SSW erreicht werden. Ebenso besteht ein inverser Zusammenhang zwischen sFlt-1/PlGF-Ratio und Gewichtsperzentile. Unabhängig vom Vorliegen eines HELLP-Syndroms besteht ein inverser Zusammenhang zwischen sFlt-1/PlGF-Ratio und Thrombozytenzahl.
Schlussfolgerung:
Die sFlt-1/PlGF-Ratio ist nicht nur ein wertvoller Marker zur Diagnosesicherung bei PE sondern korreliert auch mit klinischen Parametern des Schwangerschaftsausgangs und damit mit der Schwere und Dynamik der Erkrankung. Weitere Studien müssen zeigen, inwieweit die sFlt-1/PlGF-Ratio im klinischen Alltag zur Prognoseeinschätzung bei PE eingesetzt werden kann.