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DOI: 10.1055/s-0031-1286411
Fetomaternale Makrotransfusion – eine Fallserie
Fragestellung:
Ziel war es, vier Fälle fetomaternaler Makrotransfusion zu analysieren.
Methode:
Deskriptive Analyse von vier Fällen fetomaternaler Makrotransfusion, insbesondere hinsichtlich von Risikofaktoren, des Verlaufs und des outcome.
Ergebnisse:
In allen Fällen handelte es sich um Einlingsschwangerschaften (drei Knaben, ein Mädchen). Das Alter der Mütter lag zwischen 26 und 39 Jahren. Es gab keine äußere Wendung, kein abdominales Trauma in der Anamnese. Eine Gravidität war Ergebnis einer Insemination. Eine Frau hatte drei Abruptiones in der Anamnese. Unmittelbare Risikofaktoren waren nicht erkennbar. Drei Frauen nahmen reduzierte Kindsbewegungen wahr. Sinusoidale fetale Herzfrequenzvariabilität und eine erhöhte Fließgeschwindigkeit in der arteria cerebri media führten in zwei Fällen zur Entbindung per Notsektio. Ein Fet verstarb intrauterin, drei benötigten Transfusionen und Beatmung und konnten die Klinik ohne pädiatrische Auffälligkeiten verlassen. Kleihauer-Betke Tests ergaben einen Anteil von fetalem Hämoglobin in mütterlichem Blut von 4,1, 5, 5,8, and 7,9%.
Schlussfolgerung:
Die Inzidenz fetomaternaler Makrotransfusion ist auf 0,04% geschätzt worden (Laube et al., 1982), was wahrscheinlich eine Unterschätzung darstellt (Wylie et al., 2010). Da die fetalen Konsequenzen lebensbedrohlich sein können, ist es dringend notwendig, sie rechtzeitig zu erkennen. Diese Fallserie zeigt, wie wichtig es ist, Schwangeren zu raten, auf abnehmende Kindsbewegungen zu reagieren und medizinische Hilfe zu suchen.