Z Gastroenterol 2011; 49 - P522
DOI: 10.1055/s-0031-1285793

Routine Sonografie zur Detektion von Komplikationen nach laparoskopischer Cholezystektomie

J Kreuzer 1, A Kirschniak 1, C Falch 2, P Storz 1, A Königsrainer 2, S Müller 2
  • 1Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Arbeitsgruppe Experimentelle Minimal Invasive Chirurgie und Training, Tübingen, Germany
  • 2Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Germany

Hintergrund: Nach laparoskopischer Cholezystektomie treten in ca. 3% operationsbedingte Komplikationen auf. Zur Erkennung dieser erfolgt in vielen Kliniken routinemäßig innerhalb der ersten 2 Tage eine Sonografie. Ziel dieser Studie ist die Evaluation der Nützlichkeit der Sonografie nach laparoskopischer Cholezystektomie.

Material und Methoden: Retrospektiv wurden 928 konsekutive Patienten von Januar 2007 bis Oktober 2010 an einem Universitätsklinikum laparoskopisch cholezystektomiert. Innerhalb von 24–48h erfolgte routinemäßig eine Abdomensonografie durch einen Facharzt der Radiologie. Primärer Endpunkt war die Korrelation zwischen sonografischen Befund und Auftreten von operationsbedingten Komplikation.

Resultate: Insgesamt wurden 854 von 928 Patienten routinemäßig sonografiert. In 92 Fällen (10,8%) wurde sonografisch ein Flüssigkeitsverhalt, Hämatom oder erweiterter DHC festgestellt. Behandlungsbedürftige operationsbedingte Komplikationen kamen bei 22 von 928 Patienten (2,4%) vor. Nur bei einem einzigen Patienten wurde die Komplikation durch die Sonografie detektiert. Die restlichen positiven sonografischen Befunde hatten keine klinische Relevanz.

Diskussion: Die routinemäßige Sonografie innerhalb der ersten 48h nach der laparoskopischen Cholezystektomie zur Erkennung operationsbedingter Komplikationen hat keine klinische Relevanz.