Z Gastroenterol 2011; 49 - P521
DOI: 10.1055/s-0031-1285792

Laparoskopische Versorgung der Morgagni Hernie am Beispiel zweier Fälle

LGA Spor 1, U Dietz 1, A Strauß 1, B von Rahden 1, CT Germer 1
  • 1Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Germany

Einleitung: Die Morgagni-Hernie zählt zu den angeborenen diaphragmalen Hernien und ist mit 1–6% unter allen kongenitalen Hernien der seltenste Typ. Definiert wird die Morgagni Hernie als linksseitige anteriore diaphragmale Hernie, während die rechtsseitige Variante als Larrey-Hernie bekannt ist. Die Morgagni Hernie wird zumeist zufällig beim Erwachsenen diagnostiziert. Im Folgenden sollen zwei Fälle vorgestellt werden, welche wir 2010 und 2011 in unserer Klinik behandelt haben. Ziel ist es, das klinische Bild und die laparoskopische Operationstechnik näher zu beschreiben.

Material und Methodik: In beiden Fällen wurde die Diagnose als Zufallsbefund gestellt und die Operation laparoskopisch durchgeführt. Begonnen wurde mit der Relokation des Colon transversums und des Omentum majus ins Abdomen. In beiden Fällen handelte es sich um ein großes herniertes Volumen. Die Bruchpforte war in jeweils typischer Lage, ca. 4×5cm groß. Der Bruchsack wurde nicht reseziert, die Bruchpforte wurde nicht zugenäht. Mit einem Parietex-Netz (Polyester mit Kollagenschutzfolie) in typischer IPOM-Position wurde die Bruchpforte unterfüttert, wobei das Netz an seinem Drittel an den Unterrand der Bruchlücke intrakorporal genäht wurde. Der distalen Netzanteil wurde transparietocutan eingenäht und der proximale Netzanteil im diaphragmalen Bereich mit Fibrinkleber fixiert.

Ergebnis: Die Operationstechnik ermöglichte die spannungsfreie Unterfütterung der Bruchpforte mit sicherer Netzfixation durch die drei Fixationselemente „Naht„, Transfixation„ und „Klebung„. Im bisherigen Follow-Up sind beide beschwerde- und rezidivfrei. Es kam weder zu Pleuraerguss, zu chronischen Schmerzen noch zu respiratorischen Beschwerden.

Schlussfolgerung: Die Morgagni Hernie ist eine seltene kongenitale Hernie, die meistens zufällig – auch in fortgeschrittenem Alter – diagnostiziert wird. Die endoskopische Versorgung mit Netzimplantation mit differenzierter Netzfixation ist eine gute Behandlungsalternative.