Z Gastroenterol 2011; 49 - P505
DOI: 10.1055/s-0031-1285776

Zweizeitige Leberresektion als kuratives Vorgehen bei bilateralen synchronen kolorektalen Lebermetastasen – ein Fallbericht

M Türck 1, U Arens 1, N Phu 1, B Motaref 2, AK Moll 1, G Springer 3, H Gölkel 4, HM Hämmerle 5, E Fröhlich 6, JH Fangmann 1
  • 1Karl-Olga-Krankenhaus, Viszeralchirurgie, Stuttgart, Germany
  • 2Karl-Olga-Krankenhaus, Radiologie, Stuttgart, Germany
  • 3Onkologische Praxis, Stuttgart, Germany
  • 4Gastroenterologie Praxis, Stuttgart, Germany
  • 5Gastroenterologische Schwerpunktpraxis, Stuttgart, Germany
  • 6Karl-Olga-Krankenhaus, Innere Medizin I, Stuttgart, Germany

Eine 53-jährige Patientin präsentierte sich mit stenosierendem Sigmakarzinom und synchronen bilateralen Lebermetastasen. Die Verteilung der 8 Lebermetastasen war: im Segment II fanden sich 2 Metastasen von 2,5 bzw. 1,5cm Größe, im zentralen Lebersegment IVa bestand ein 5cm großer Rundherd. Im rechten Leberlappen fanden sich 5 Metastasen: im Segment VII eine Metastase von 5cm, im Segment VIII zwei Metastasen von 6cm und 2cm, an der Segmentgrenze VII/VIII von 6cm und eine Metastase im Segment V von 5,5cm.

Unser therapeutisches Konzept bestand aus 3 Schritten:

  • Entfernung des Sigmakarzinoms mit simultaner Resektion der Lebermetastasen im Segment II.

  • 6-monatige Chemotherapie mit FOLFOX und Cetuximab bei KRAS Wildtyp: hierunter sehr gute Response und Downsizing der kolorektalen Lebermetastasen. Gleichzeitig trat eine Hypertrophie des linkslateralen Leberlappens auf.

  • Zweite Leberteilresektion nach 7 Monaten im Sinne einer Hemihepatektomie rechts mit enbloc partieller Resektion des Segmentes IVa.

Durch die zweizeitige Leberteilresektion mit zwischengeschalteter Chemotherapie zum Downsizing der Lebermetastasen konnte die Konversion in eine kurative Situation erreicht werden bei einem aktuellen Verlauf von 1 Jahr 8 Monate. Zusammenfassend sollte das Vorgehen der zweizeitigen Resektion bei ausgedehnter kolorektaler Lebermetastasierung regelhaft in Erwägung gezogen werden. Das verlangt ein abgestimmtes interdisziplinäres Vorgehen und Abteilungen mit besonderer hepatobiliärer chirurgischer Expertise.