Z Gastroenterol 2011; 49 - P499
DOI: 10.1055/s-0031-1285770

Durch Impedanz-pH-Metrie definierter proximaler Reflux mit pulmonalen/laryngealen Refluxsymptomen ist durch Fundoplikatio zu beherrschen

BHA von Rahden 1, A Höfelmayr 1, A Kerscher 1, J Filser 1, CT Germer 1
  • 1Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß und Kinderchirurgie, Würzburg, Germany

Hintergrund: Die Multikanal intraluminale Impedanz-pH-Metrie setzt sich zunehmend als neuer Standard in der Funktionsdiagnostik der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) durch, insbesondere als Basis für die Indikationsstellung zur Antirefluxchirurgie. Als entscheidender Vorteil dieser Methode gegenüber der klassischen 24h-pH-Metrie wird die zusätzlich zu den „klassischen pH-Metrie-Kriterien„ (DeMeester/Fraktionszeit pH<4) zur Verfügung stehenden dezidierten Informationen über alle einzelnen Refluxepisoden und die exzellenten Möglichkeiten der Symptomereigniskorrelation angesehen. Ein interessanter Aspekt ist die Darstellung der Proximalausdehung von Reflux und die Korrelation mit laryngealen/pulmonalen Refluxsymptomen.

Patienten & Methoden: Mit der Impedanz-pH-Metrie wurde bei n=180 Patienten mit primärer GERD die Häufigkeit von Refluxepisoden bis in den proximalen Ösophagus (proximalem Reflux) definiert und die Ergebnisse mit pulmonalen/layrngealen Refluxsymptomen (Husten, Asthma, Heiserkeit) korreliert.

Ergebnisse: Über die Hälfte der Patienten (ca. n=120, 66,7%) gaben in der Refluxanamnese pulmonale/laryngeale Symptome an. Zunehmend wurden Patienten explizit wegen „Proximalen Refluxsymptomen„ wie Husten (n=5), chronischer Heiserkeit (n=2) oder V.a. Refluxasthma (n=3) oder HNO-ärztlichem V.a. refluxbedingte chronische Laryngitis zur Refluxabklärung mit Impedanz-pH-Metrie zugewiesen (n=3). Bei den Patienten mit pulmonalen/laryngealen Symptomen wurde signifikant häufiger proximaler Reflux nachgewiesen (p<0,05). Vielfach handelte es sich hierbei auch um schwach-sauren Reflux. Nach Durchführung einer laparoskopischen Fundoplikatio nach Toupet waren auch pulmonale/laryngeale Symptome häufig gebessert, bei auch guter allgemeiner Refluxkontrolle.

Schlussfolgerung: Der proximale Reflux, definierbar durch Impedanz-pH-Metrie, korreliert mit laryngealen/pulmonalen Refluxsymptomen, ist oft schwach-sauer und durch laparoskopische Fundoplikatio zu verbessern. Proximaler Reflux in Kombination mit pulmonalen und laryngealen Refluxsymptomen ist eine gute Indikation für Antirefluxchirurgie.