Z Gastroenterol 2011; 49 - P480
DOI: 10.1055/s-0031-1285751

Verbesserte Vitalität isolierter porciner Langerhansinseln durch Reduktion der warmen Ischämiezeit

A Strauß 1, V Moskalenko 1, C Tiurbe 1, CT Germer 1, K Ulrichs 1
  • 1Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Germany

Einleitung: Die Isolierung von Langerhans Inseln aus Schweinen wird schon seit langem durchgeführt. Es handelt sich hierbei aber noch nicht um ein Standardverfahren. Für Forschungszwecke isolieren wir regelmäßig Langerhansinseln aus Pankreata mit einer warmen Ischämiezeit von ≈ 30 Minuten. Die Vitalität so isolierter Langerhansinseln beträgt etwa 75%. Die Reduktion der warmen Ischämiezeit stellt eine Möglichkeit dar um die Vitalität isolierten Langerhansinseln zu erhöhe. Aus diesem Grund führten wir Isolierungen aus Pankreata durch welche operativ aus Schweine entnommen wurden und keine warme Ischämiezeit aufwiesen.

Methoden: Als Spendertiere verwendeten wir 26 adulte Schweine. Nach Präparation des Pankreas erfolgte die retrograde Perfusion des Organes mit „University of Wisconsin“-Lösung (UW-Lösung) sowie die Kühlung mittels 4°C kalter Kochsalzlösung. Als Kontrolle dienten 219 Isolierungen von Pankreata mit warmer Ischämie, welche aus einem lokalen Schlachthaus bezogen wurden.

Ergebnisse: Die Explantationszeit betrug 2–2,5h. Die kalte Ischämiezeit lag unter 60 Minuten. Bei Pankreaten aus dem Schlachthaus betrug die warme Ischämiezeit etwa 30 Minuten, gefolgt von einer 120–150minütigen kalten Ischämiezeit. Durch Reduktion der warmen Ischämie konnte die Vitalität isolierter Langerhansinseln auf 95–98% gesteigert werden. Die Anzahl isolierter Inseln lag mit 150000–250000 IEQ unter den durchschnittlichen Isolierungs-Ergebnissen von Pankreata mit warmer Ischämie. Die niedrigere Anzahl an isolierten Inseln wird dadurch erklärt, dass wir bei Pankreata aus dem Schlachthof ein Pre-Screening vor beginn der Isolierung durchführten, und nur aus solchen Isolierten, welche eine hohe Inselanzahl aufwiesen. Im Gegensatz hierzu isolierten wir aus allen Pankreata welche operativ entnommen wurden.

Schlussfolgerung: Es besteht die Möglichkeit regelmäßig porcine Langerhansinseln mit einer exzellenten Qualität zu isolieren. Dies bietet eine solide Voraussetzung für weitere Experimente und stellt einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur klinischen Inseltransplantation dar. Aufgrund der noch unzureichenden Anzahl von isolierten Inseln arbeiten wir momentan an einem in vivo Screening Verfahren, welches uns erlaubt, die Anzahl der Inseln im Voraus zu bestimmen.