Z Gastroenterol 2011; 49 - P470
DOI: 10.1055/s-0031-1285741

Eine prospektive Kohortenstudie zum Vergleich der transvaginalen/transumbilikalen Cholezystektomie (Hybrid-N.O.T.E.S.) mit der herkömmlichen laparoskopischen Technik

DR Bulian 1, L Trump 2, B Habermalz 1, A Sauerwald 3, S Sauerland 4, MM Heiss 1
  • 1Klinikum der Privaten Universität Witten/Herdecke, Campus Merheim – Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Klinik für Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Köln, Germany
  • 2Marien-Krankenhaus gGmbH, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Bergisch Gladbach, Germany
  • 3Krankenhaus Holweide – Kliniken der Stadt Köln, Frauenklinik, Köln, Germany
  • 4Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Köln, Germany

Einleitung: Im Rahmen der Suche nach neuen Wegen der narbenlosen Chirurgie (N.O.T.E.S.) konnte Prof. Dr. Zornig aus Hamburg die transvaginale/transumbilikale Cholezystektomie (TVC) als sicheres und praktikables Verfahren etablieren.

Nach entsprechenden Vorbereitungen begannen wir im Dezember 2008 mit der Einführung dieser Technik in unserer Klinik.

Ziel: Das Ziel der Studie ist die begleitende Evaluation zur Qualitätssicherung bei der Einführung und Etablierung der TVC an einer chirurgischen Universitätsklinik.

Methodik: Die Daten der ersten 50 TVC-Patientinnen und der im gleichen Zeitraum von 12/2008 bis 09/2010 herkömmlich laparoskopisch cholezystektomierten Patientinnen (LC) wurden prospektiv erhoben. Die TVC-Patientinnen wurden sodann mit 50 bezüglich der Basisparameter gleichen LC-Patientinnen verglichen. Dabei wurden neben deskriptiven Parametern wie Operationsdauer, Krankenhausverweildauer und Schmerzmittelverbrauch u.a. auch Schmerzintensität, Laborparameter, Patientenzufriedenheit und das kosmetische Ergebnis analysiert.

Ergebnis: Die Komplikationsrate und die Operationsdauer beider Gruppen sind vergleichbar. Bei den Patientinnen der TVC-Gruppe zeigten sich signifikant weniger Schmerzen am Operationstag (NRS: 1,5/10 statt 3,1/10; p=0,01). Zudem fanden sich in der TVC-Gruppe ein geringerer postoperativer CRP-Anstieg (25,5 statt 39,1mg/l; p=0,06) und eine kürzere postoperative Krankenhausverweildauer (2,7 statt 3,4 Tage; p=0,05).

Schlussfolgerung: Die TVC kann als sichere Methode zur Cholezystektomie bei weiblichen Patienten gelten, welche bei vergleichbarem Risiko zu signifikant weniger postoperativen Schmerzen führt. Der geringere postoperative CRP-Anstieg in der TVC-Gruppe kann auf ein geringeres operatives Trauma hinweisen. Aufgrund der erhobenen Ergebnisse hat sich die TVC in unserer Klinik als valide Alternative zur herkömmlichen laparoskopischen Cholezystektomie etabliert. Im Rahmen einer angelaufenen prospektiven randomisierten Studie werden die Vorteile der TVC gegenwärtig in unserer Klinik weiter untersucht.