Z Gastroenterol 2011; 49 - P421
DOI: 10.1055/s-0031-1285692

Fast track bei älteren Patienten – geht das??

A Schreiber 1, A Glitsch 1
  • 1Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für Allgemein und Viszeralchirurgie, Greifswald, Germany

Einleitung: Das Fast Track Konzept ist ein multimodales Konzept zur Beschleunigung der postoperativen Rehabilitation der Patienten nach kolorektalen Eingriffen. Das Konzept beruht auf der Senkung der perioperativen Mortalität durch die Elimination Stress hervorrufender Faktoren im Rahmen eines interdisziplinären Therapieansatzes. Im Wesentlichen fußt das Konzept zur Beschleunigung der postoperativen Rehabilitation auf folgenden Säulen:

Optimierung des perioperativen Scherzmanagements durch die Platzierung eines thorakalen PDK

Versuch der Aufrechterhaltung der Homöostase des Patienten durch ein restriktives Volumenmanagement, Vermeidung der Exsikkose und Elektrolytdysbalance durch Verzicht auf die orthograde Darmreinigung, frühzeitigen enteralen Nutrition

Vermeidung cardialer und pulmonaler Komplikationen durch die frühzeitige Mobilisation

Stressreduktion durch Vermeidung von Drainagen, Magensonden, Dauerkathetern

Das Altern ist ein physiologischer Prozess, der mit einer Reihe von Veränderungen verbunden ist. Diese verlaufen individuell sehr unterschiedlich und sind häufig mit dem Auftreten von Komorbiditäten vergesellschaftet. Die individuellen Veränderungen in Kombination mit den Komorbiditäten bestimmen maßgeblich das Outcome des onkologischen, geriatrischen Patienten.

Im Zeitraum vom 01.10.2007 bis 31.12.2010 operierten wir 62 Patienten mit einem Alter >75 Jahren elektiv am Rektum oder Kolon.

Alle unsere Patienten wiesen ein KRK auf. Durchschnittliches Alter 80 Jahre (min. 75 max. 95 Jahre).

Im Rahmen des postoperativen Verlaufes bildeten 3 Patienten eine Anastomoseninsuffizienz nach anteriorer Resektion heraus. Das entspricht einer Insuffizienzrate von 8,3%. Diesen konnte konservativ mittels ETVARD behandelt werden.

1 Patient nach Kolonresektion wies 1 Anastomoseninsuffizienz auf (2,6%). 53/62 Patienten wiesen einen unkomplizierten postoperativen Verlauf auf. In keinen Fall kam es zu einer Verschlechterung der kardiopulmonalen Situation der Patienten und Verschlimmerung der präexistenten Leiden. Bei keinem Patienten traten Harnwegsinfekte oder katheterassoziierte Infektionen auf.

Zusammenfassung: Die Umsetzung des Konzeptes zur beschleunigten postoperativen Rehabilitation ist auch bei Patienten im höheren Lebensalter möglich.