Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0031-1285689
Ein gewichteter manometrischer Score aus den Messdaten der anorektalen Manometrie (ARM) differenziert am besten zwischen Gesunden (Ges) und Patienten mit Stuhlinkontinenz (INK)
INK-Pat. weisen einen erniedrigten Ruhe- (RD) und Zwickdruck (ZD) sowie eine beeinträchtigte Sensorik als Kontinente auf. Widersprüchlich sind die Daten, ob die ARM jedoch exakt zwischen Ges und INK unterscheidet.
Ziel: Evaluierung der Trennschärfe der ARM in einer großen Kohorte.
Bei 144 Ges (71F; 63(21–90)J) und 573 INK (416F; 63(19–94)J; 153 Grad I, 272 Grad II, 213 Grad III) wurden RD, ZD sowie Perzeptions- (BVP) und Stuhldrangschwelle (BVD) bestimmt. Logistische Regressionsanalyse (LRA) wurde verwendet um den Einfluss der Messdaten auf die binäre Variable Kontinenz/INK zu evaluieren. Mittels ROC Analyse wurde für jeden Parameter der optimale cut off Ges/INK bestimmt. Die area under the curve (AUC) wurde kalkuliert zur Analyse der Trennschärfe Ges/INK (0,5=keine, 1=perfekte Diskrimination).
LRA bewies, das eine INK RD, ZD, BVD (jeweils p<0,001) und BVP (0,016) beeinflusst. Ein Score wurde basierend auf der LRA kalkuliert unter Berücksichtigung der Trennschärfe jedes ARM Parameters (Appendix). Der höchste AUC Wert ergab sich für den Score, der jedoch nur gering besser war als der AUC Wert des „besten„ Einzel-Messwertes. Alle AUC-Werte stiegen mit dem INK-Grad.
Schlussfolgerung: Die Trennschärfe der ARM ist keineswegs perfekt, aber ausreichend hoch für einen klinischen Einsatz. Ein gewichteter manometrischer Score differenziert am besten Ges und INK und sollte daher prospektiv weiter untersucht werden.
f(x)=exp(4,429–0,012*RD-0,013*ZD+0,03*BVP-0,014*BVD)/
1+exp(4,429–0,012*RD-0,013*ZD+0,03*BVP-0,014*BVD)
Score |
RD |
ZD |
BVP |
BVD |
|
alle Pat. |
0,85 |
0,75 |
0,83 |
0,57 |
0,67 |
Grad I |
0,81 |
0,69 |
0,78 |
0,57 |
0,64 |
Grad II |
0,86 |
0,76 |
0,82 |
0,58 |
0,66 |
Grad III |
0,89 |
0,80 |
0,89 |
0,56 |
0,71 |