Infliximab zur Therapie der De-novo-Autoimmunhepatitis

Einleitung: Eine Autoimmunhepatitis (AIH) entwickelt sich bei rund 5% der Lebertransplantierten Patienten- genannt „De-novo-Autoimmunhepatitis„. Die therapeutischen Optionen bestehen ähnlich der AIH ohne Lebertransplantation in der Gabe von Steroiden und Immunsuppressiva.

Fallbericht: Im Alter von 12 Jahren transplantierten wir einen Jungen mit akutem Leberversagen bei M. Wilson. 14 Monate nach Transplantation wurde eine De-novo-Autoimmunhepatitis mit postivien ANA und SMA-Titern diagnostiziert. Die primäre Immunsuppression mit Cyclosporin A (CSA) und Mycophenolatmofetil (MMF) wurde durch systemische Steroide erweitert und MMF durch Azathioprin ersetzt. 18 Monate später stiegen erneut Transaminasen, Antikörper-Titer und Immunglobuline G an. CSA wurde daraufhin durch Tacrolimus ersetzt und zusätzlich innerhalb von 3 Monaten zweimal mit Steroiden therapiert. Auch unter dieser Therapie entwickelte sich 4 Monate später wieder ein Rezidiv. Bei jedem Rezidiv waren Leberhistologien durchgeführt worden die eine stetige Zunahme des Fibrosegrades bis zu einer beginnenden Leberzirrhose zeigten. Die Transaminasen stiegen zuletzt auf das 8-fache der Norm, das IgG bis 18,4g/l. Wir beendeten daraufhin die Azathioprintherapie, reduzierten die Steroide auf 10mg/d und verabreichten in den letzten 4 Monaten vier Infliximabinfusionen in einer Dosis von je 5mg/kg. Hierunter normalisierten sich die Transaminasen und das IgG.

Diskussion: Es existieren bislang 11 Fallberichte zur Behandlung der AIH im Erwachsenenalter. 10 dieser 11 Patienten waren nach 6 Monaten in Remission. Auch bei unserem Patienten hat die Therapie mit Infliximab zu einer Remission geführt.

Schlussfolgerung: Infliximab scheint für die Autoimmunhepatitis eine Therapieoption darzustellen.