Z Gastroenterol 2011; 49 - P363
DOI: 10.1055/s-0031-1285634

Langzeitverlauf nach Einlage eines ungecoverten Metallgitterstents bei DHC Stenose bei chronischer Pankreatitis

A Waldthaler 1, K Schütte 1, P Malfertheiner 1, S Kahl 1, 2
  • 1Universitätsklinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Otto-von-Guericke Universität, Magdeburg, Germany
  • 2Klinik für Innere Medizin, DRK Kliniken Berlin Köpenick, Berlin, Germany

Hintergrund: Selbstexpandierende ungecoverte Metallgitterstents (uSEMS) stellen in vielen Fällen eine definitive Lösung zur Gallenwegsdrainage dar und haben sich als palliative Maßnahme bei malignen Stenosen des Gallenganges etabliert. Ihr Einsatz bei Patienten mit entzündlichem Pankreaskopftumor bei chronischer Pankreatitis (CP) ist nicht hinreichend untersucht.

Ziele: Ziel ist die Untersuchung des Stellenwertes von SEMS bei CP bezüglich Funktionsdauer und der weiterhin bestehenden Therapieoptionen bei Verschluss des uSEMS.

Material und Methoden: Wir analysierten retrospektiv die Daten von 9 Patienten (2 Frauen) mit alkoholinduzierter CP und entzündlicher DHC Stenose, die mit uSEMS versorgt wurden. Für alle Patienten bestand eine individuelle Kontraindikation für eine Operation.

Alle Patienten wiesen Kalzifikationen des Pankreas auf, exokrine und endokrine Pankreasfunktionsstörungen lagen bei 8 Patienten (89%) vor.

Ergebnisse: Das Follow-up (FU) betrug im Schnitt 172 Wochen. Bei 4 Patienten (44%) bestand während des FU keine Indikation zu erneuten Interventionen. Bei 4 (44%) Patienten war bei Stentobstruktion die Schaffung einer Stent-in-Stent Situation notwendig, durchschnittlich musste die erste Re-Intervention nach 103 Wochen vorgenommen werden. Bei 2 (22%) Patienten wurde erneut ein SEMS implantiert (ein Patient erhielt einen gecoverten SEMS mit konsekutivem elektivem Wechsel, ein Patient erhielt zwei weitere uSEMS via PTCD bei langstreckiger Stenose proximal des liegenden uSEMS). Nur bei einem Patienten erfolgte bei initial nachgewiesener Pfortaderthrombose zu einem späteren Zeitpunkt (nach 13 Wochen) nach erneuter Evaluation der Gefäßsituation eine Operation. Bei keinem der Patienten stellte ein uSEMS eine Kontraindikation für alternative Therapieansätze dar.

Schlussfolgerung: Die Implantation eines uSEMS erlaubt bei einzelnen Patienten eine definitive Versorgung der Gallengangsstenose zu gewährleisten. Bei Stentverschluss stellen uSEMS jedoch kein Hindernis für alternative therapeutische Konzepte dar.