Prädiktoren für einen Therapieerfolg bei chron. HCV-Infektion

Einleitung: Die Therapie der chron. HCV-Infektion besteht aus pegyliertem Interferon und Ribavirin. Die Therapie kann zahlreiche Nebenwirkungen haben und verursacht erhebliche Kosten. Prädiktive Faktoren eines Therapieerfolges gewinnen stärker an Bedeutung. Zahlreiche Prädiktoren können zur Einschätzung eines Therapieerfolgs herangezogen werden.

Methoden: Wir haben retrospektiv 247 chron. HCV-infizierte Patienten (181 HCV-Genotyp-1, 66 HCV-Genotyp-3) nach Therapie auf IL28B-Genvariation (rs12979860) und weitere Parameter wie Alter, Geschlecht und histologische Ergebnisse hinsichtlich ihrer prädiktiven Aussagefähigkeit untersucht.

Ergebnis: HCV-Genotyp-1-Patienten (HCV-G1) hatten zu 39% einen anhaltenden Ansprechen (SVR), 13% zeigten einen Relapse (RL) und 48% waren Non-Responder (NR). HCV-G1-Patienten mit IL28B-C/C-Genotyp hatten zu 56% einen SVR, zu 8% einen RL und 36% waren NR. HCV-G1 mit C/T hatten zu 33% einen SVR, zu 19% einen RL und 48% waren NR. HCV-G1 mit T/T hatten zu 21% einen SVR, 7% hatten einen RL und 72% waren NR. Während HCV-G1-Patienten unter 50 Jahren zu 50% einen SVR erreichten, erreichten nur 32% der über 50-jährigen einen SVR. HCV-G1-Patienten mit dem C/C-Genotyp und unter 50 Jahren erreichten zu 71% einen SVR, während nur 46% der Patienten mit C/C und über 50 Jahren einen SVR erreichten. Männliche HCV-G1-Patienten hatten zu 43% einen SVR, jedoch 33% der weiblichen Patienten erreichten einen SVR. Dabei erreichten 48% der männlichen Patienten unter 50 Jahren einen SVR, bei den Patientinnen dagegen waren es 55%. HCV-G1-Patienten mit SVR zeigten in der histologischen Untersuchung zu 73% eine geringe Hepatitis, während RL zu 53% und NR zu 69% eine mäßiggrad. Hepatitis aufwiesen. Bei HCV-G1-Patienten mit SVR waren zu 53% keine fibrotischen Zeichen nachweisbar, während 60% der NR fibrotische Veränderungen aufwiesen. HCV-Genotyp-3-Patienten (HCV-G3) hatten zu 82% einen SVR. IL28B eignet sich nicht als Prädiktor für einen Therapieerfolg.

Schlussfolgerung: Ob IL28B-Genvariationen ein weiterer prognostischer Faktor für einen Therapieerfolg darstellt, ist fraglich. Genetische Prädiktoren allein reichen für einen Therapieerfolg nicht aus. Neben genetischen Prädiktoren und viralem Genotyp müssen klinische und histologische Parameter herangezogen werden.