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DOI: 10.1055/s-0031-1285598
Charakterisierung von HCV Varianten bei Patienten ohne SVR in der Phase III-Studie REALIZE legt nahe, dass Telaprevir ein konsistentes Resistenzprofil, unabhängig von einer Lead-in-Phase zeigt
Einleitung/Ziele: In der REALIZE-Studie erhielten behandlungserfahrene Patienten mit HCV Genotyp 1 Infektion, bei denen die Therapie mit pegyliertem Interferon (P) und Ribavirin (R) versagt hat (einschl. Relapser, Partial Responder und Null Responder) Placebo (Pbo) oder Telaprevir (T) 750mg q8h über 12 Wochen mit oder ohne Lead-in Phase (LI, d.h. 4 Wochen PR vor Beginn mit T) in Kombination mit 48 Wochen PR. SVR-Raten betrugen 64%, 66% und 17% (P<0,001) in T12/PR48, Lead-in T12/PR48 und Pbo/PR48, respektive, ohne signifikante Differenz mit oder ohne LI. Virale Varianten in Patienten ohne SVR wurden charakterisiert.
Methodik: HCV NS3-4A Populationssequenzierung erfolgte bei Baseline, während der Behandlung und bei Follow-up-Visiten. T-resistente Varianten wurden klassifiziert in low-level Resistenzen (V36A/M, T54A/S, R155K/T, A156S) und high-level Resistenzen (V36M+R155K, A156T/V). Virologisches Versagen unter Behandlung (VF) war definiert als Abbruch aufgrund einer Stopping-Rule und/oder bei Breakthrough. Relapse wurde in Patienten evaluiert, die das Behandlungschema komplett beendeten.
Ergebnis: 97/530 (18%) Patienten mit T hatten VF, ohne signifikanten Unterschied in der VF-Rate mit oder ohne LI: 52/266 (20%) in T12/PR48 und 45/264 (17%) in LI T12/PR48. Die Mehrheit der Patienten mit VF waren vorherige Null-Responder (78%) und hatten Genotyp 1a (71%). VF in der T/Pbo-Phase (47/530, 9%) war assoziiert mit high-level Resistenzvarianten, während VF in der PR-Phase (50/530, 9%) assoziiert war mit sowohl high-level (Genotyp 1a) als auch low-level (Genotyp 1a/1b) resistenten oder wild-typ Varianten (Genotyp 1b). Die Gesamt-Relapse-Rate in den T-Gruppen betrug 8% (32/414), bei T12/PR48 7% und LI T12/PR48 9% und war generell assoziiert mit low-level resistenten oder wild-typ Varianten. Bei 60/104 (58%) der Patienten mit Behandlungsversagen und resistenten Varianten, waren die Varianten bei Studienende nicht mehr nachweisbar (mittleres Follow-up 11 Monate).
Schlussfolgerung: Auftretende Varianten bei Patienten ohne SVR waren ähnlich, unabhängig von einer LI-Phase, und sind konsistent mit denjenigen, die bei therapienaiven Patienten beobachtet wurden. Resistente Varianten waren während der Follow-up-Periode bei der Mehrzahl der Patienten nicht mehr nachweisbar.