Z Gastroenterol 2011; 49 - P294
DOI: 10.1055/s-0031-1285565

Nicht invasive Diagnosekriterien des hepatozellulären Karzinoms (HCC) – CEUS versus dynamisches CT

C Egger 1, D Strobel 1, M Lell 2, F Knieling 1, M Scharf 2
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Germany
  • 2Universitätsklinikum Erlangen, Radiologische Klinik, Erlangen, Germany

Einleitung: Nach den Kriterien der amerikanischen Fachgesellschaft für Lebererkrankungen (AASLD) ist eine nichtinvasive Diagnose des hepatozellulären Karzinoms aufgrund HCC typischer Vaskularisationsbefunde im CT möglich. Der Stellenwert der Kontrastmittelsonografie ist unklar.

Ziele: Vergleich der Kontrastmittelsonografie (CEUS) und der dynamischen Computertomografie (CT) in der diagnostischen Treffsicherheit bei HCC-Herden.

Methodik: 19 Patienten (16Männer, 3 Frauen, Durchschnittsalter 63,3 Jahre) mit Erstdiagnose eines histologisch bestätigten, nicht fortgeschrittenen HCCs wurden in einer prospektiven Pilotstudie mittels CEUS (1,2ml i.v. Bolus Echosignalverstärker Sonovue ®) und multiphasischer CT (1,5ml/kg i.v. Bolus eines nichtionischen Kontrastmittels Imeron 400 ®) untersucht. Eine Hyper-/Hypovaskularisierung wurde in der arteriellen Frühphase bzw. Spätphase nach den Empfehlungen der AASLD mittels Quantifikationssoftware analysiert, um die arterielle Enhancement Fraktion (AEF) innerhalb der HCC-Läsionen mit tumorfreiem Lebergewebe zu vergleichen.

Ergebnis: Im Ultraschall zeigte sich bei 12 Patienten ein solitäres, bei 7 Patienten ein multilokuläres HCC. Im multiphasischen CT zeigte sich bei 10 Patienten ein solitäres, bei 9 ein multilokuläres HCC. Zur Vergleichbarkeit CEUS versus CT wurden bei Patienten mit multilokulärem HCC die biopsierten Herde als Referenzläsionen bestimmt. Im CEUS zeigten 16 von 19 Referenzläsionen ein HCC-typisches Vaskularistationsmuster mit einer Signalverstärkung/-abschwächung in der arteriellen Frühphase/Spätphase, wobei 3 HCC-Herde ein untypisches Vaskularisationsmuster mit Isovaskularisierung in der arteriellen Frühphase und/oder Spätphase hatten. Im CT wiesen alle HCC-Herde ein typisches Vaskularisationsmuster mit Hyper-/Hypovaskularisierung in der arteriellen Früh-/Spätphase sowie eine signifikant höhere AEF der HCC-Referenzläsionen (76,7±21,2) im Vergleich zum umgebenden Lebergewebe (48,9±8,3) auf. Es bestand kein statistischer Unterschied zwischen den Ergebnissen von CEUS und dynamischer CT.

Schlussfolgerung: Die für HCC typische charakteristische Hyper-/Hypovaskularisierung in der arteriellen Frühphase/Spätphase kann mit CEUS und CT sicher identifiziert und quantifiziert werden.