Z Gastroenterol 2011; 49 - P269
DOI: 10.1055/s-0031-1285540

Eine ungewöhnliche Ursache einer oberen gastrointestinalen Blutung

M Seemann 1, P Janowitz 1, A Standke 2, M Lehmann 3, A Roessner 4
  • 1Krankenhaus Burg, Innere Abteilung, Burg, Germany
  • 2Krankenhaus Burg, Radiologie, Burg, Germany
  • 3Krankenhaus Burg, Allgemein-und Visceralchirurgie, Burg, Germany
  • 4Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Pathologie, Magdeburg, Germany

Der 71-jährige männliche Patient wurde mit oberer gastrointestinaler Blutung und Oberbauchschmerzen akut stationär eingewiesen. Er berichtete, dass die Oberbauchschmerzen seit einer Woche bestehen, er hätte auch einmalig Teerstuhl beobachtet. Laborchemisch stellte sich lediglich eine normozytäre Anämie dar.

In der notfallmäßig durchgeführten Gastroskopie zeigte sich eine etwa 12cm große intraluminäre Raumforderung mit leichter Oberflächenblutung (Abb.1).

Abb.1

Die Raumforderung war weich und konnte leicht mit der Biopsiezange penetriert werden.

In der Computertomografie des Oberbauches zeigte sich eine fetthaltige Raumforderung im Magenlumen ohne Organüberschreitung und ohne Anhalt für eine mögliche gehaltene Perforation (Abb.2).

Abb.2

Im Zuge einer offenen Magenexploration mit Magenhinterwandresektion erfolgte die vollständige Tumorbergung.

Intraoperativ fand sich kein Anhalt für eine Filiaealisierung. In der Schnellschnittuntersuchung zeigte sich zunächst ein Lipom ohne Malignitätskriterien.

In der histologischen Nachbearbeitung wurde dann ein hochdifferenziertes Liposarkom diagnostiziert.

Liposarkome sind vom Fettgewebe ausgehende bösartige Tumore, die sehr spät metastasieren, aber eine hohe Lokalrezidivrate aufweisen, wenn sie nicht vollständig im Gesunden entfernt wurden.

Im vorliegenden Fall ist die Resektion im Gesunden gelungen, so dass eine adjuvante Nachbehandlung nicht erforderlich war.

Der Patient wurde in einer Tumornachsorge eingegliedert. Abbildung 6 zeigt die gastroskopische Kontrolle nach 3 Monaten.

Abb.6