Z Gastroenterol 2011; 49 - P267
DOI: 10.1055/s-0031-1285538

Blooming-Effekt in der CEUS – Wash-out bei einem Hämangiom nur vorgetäuscht

M Schuldes 1, U Weickert 1
  • 1SLK-Klinikum Heilbronn, Medizinische Klinik II, Heilbronn, Germany

Einleitung: Die CEUS von Hämangiomen zeigt typischer Weise ein peripher-noduläres

Enhancement mit anschließender kompletter bzw. partieller zentripetaler Füllung. Ein Wash-out dagegen ist charakteristisch für maligne Leberläsionen. Bildgebungsartefakte sind aus der B-Bildsonografie hinreichend bekannt und kommen auch bei der CEUS vor.

Methodik: Eine 35-jährige Patientin stellt sich wegen einer B-Symptomatik beim Hämatoonkologen vor. Ursächlich hierfür ist retrospektiv eine HIV-Infektion anzusehen. In der Sonografie fällt aber eine echoreiche Fokale Leberläsion (FLL) auf, weshalb die Überweisung zur CEUS erfolgt. Hierfür wird ein Acuson Sequoia 512 mit Convex-Schallsonde 4C1 (4MHz) verwendet mit CPS-Technologie (contrast puls sequencing) im Low-MI-Modus (0,21) nach Applikation von 2,4ml SonoVue.

Ergebnis: In der arteriellen Phase zeigt die FLL ein nahezu homogenes, aber statisch wirkendes Enhancement, welches diskret echoärmer zum umgebenden Leberparenchym ist. In der portalvenösen Phase ist ein progredienter „Wash-out„ innerhalb der FLL zu sehen. Am Rand der FLL kommt während dieses „Wash-outs„ ein peripher-noduläres Enhancement zur Darstellung, welches sich in der Spätphase weiter verstärkt. Es folgt die sonographisch gesteuerte Punktion. Mikroskopisch sieht man kavernöse Gefäße mit unauffälligen Endothelien ohne Mitosen und dazwischen zellarmes lockeres Bindegewebe vereinbar mit einem kavernösem Hämangiom.

Später erfolgt die CEUS-Kontrolle mit 1,2ml SonoVue. Hierbei zeigt sich nun das typische Enhancement passend zu einem Hämangiom.

Schlussfolgerung: Das arteriell homogene und statisch wirkende Enhancement mit 2,4ml SonoVue ist somit als Blooming-Effekt bzw. Übersteuerungsartefakt zu bewerten. Dieses wird häufig bei zu hoher Dosierung des Kontrastmittels oder direkt zu Beginn der KM-Anflutung trotz adäquater Dosierung beobachtet. Auch in der CEUS kommen Artefakte vor, deren Kenntnis relevant für die Vermeidung von Fehldiagnosen ist.