Einleitung: Die CEUS von Hämangiomen zeigt typischer Weise ein peripher-noduläres
Enhancement mit anschließender kompletter bzw. partieller zentripetaler Füllung. Ein
Wash-out dagegen ist charakteristisch für maligne Leberläsionen. Bildgebungsartefakte
sind aus der B-Bildsonografie hinreichend bekannt und kommen auch bei der CEUS vor.
Methodik: Eine 35-jährige Patientin stellt sich wegen einer B-Symptomatik beim Hämatoonkologen
vor. Ursächlich hierfür ist retrospektiv eine HIV-Infektion anzusehen. In der Sonografie
fällt aber eine echoreiche Fokale Leberläsion (FLL) auf, weshalb die Überweisung zur
CEUS erfolgt. Hierfür wird ein Acuson Sequoia 512 mit Convex-Schallsonde 4C1 (4MHz)
verwendet mit CPS-Technologie (contrast puls sequencing) im Low-MI-Modus (0,21) nach
Applikation von 2,4ml SonoVue.
Ergebnis: In der arteriellen Phase zeigt die FLL ein nahezu homogenes, aber statisch wirkendes
Enhancement, welches diskret echoärmer zum umgebenden Leberparenchym ist. In der portalvenösen
Phase ist ein progredienter „Wash-out„ innerhalb der FLL zu sehen. Am Rand der FLL
kommt während dieses „Wash-outs„ ein peripher-noduläres Enhancement zur Darstellung,
welches sich in der Spätphase weiter verstärkt. Es folgt die sonographisch gesteuerte
Punktion. Mikroskopisch sieht man kavernöse Gefäße mit unauffälligen Endothelien ohne
Mitosen und dazwischen zellarmes lockeres Bindegewebe vereinbar mit einem kavernösem
Hämangiom.
Später erfolgt die CEUS-Kontrolle mit 1,2ml SonoVue. Hierbei zeigt sich nun das typische
Enhancement passend zu einem Hämangiom.
Schlussfolgerung: Das arteriell homogene und statisch wirkende Enhancement mit 2,4ml SonoVue ist somit
als Blooming-Effekt bzw. Übersteuerungsartefakt zu bewerten. Dieses wird häufig bei
zu hoher Dosierung des Kontrastmittels oder direkt zu Beginn der KM-Anflutung trotz
adäquater Dosierung beobachtet. Auch in der CEUS kommen Artefakte vor, deren Kenntnis
relevant für die Vermeidung von Fehldiagnosen ist.