Z Gastroenterol 2011; 49 - P229
DOI: 10.1055/s-0031-1285500

Laparoskopische Coecalpolresektion bei Appendixtumoren

S Schwienbacher 1, J Glatzle 1, M Küper 1, T Meile 1, M Feilitzsch 1, G Blank 1, A Königsrainer 1, M Zdichavsky 1
  • 1Universitätsklinik Tübingen, Tübingen, Germany

Einleitung: Die laparoskopische Coecalpolresektion wird gelegentlich bei Appendizitiden, welche die Appendixbasis einbeziehen, durchgeführt. Die laparoskopische Resektion von Appendixtumoren ist bisher nicht etabliert und wird nach wie vor diskutiert. Um ein optimales Outcome zu sichern muss der Tumor intakt bleiben als auch komplett reseziert werden. Wir berichten von zwei Patienten mit unterschiedlichen Appendixtumoren, welche eine Coecalpolresektion erforderten.

Material und Methoden:

1. Fall: Bei einem 62-jähriger Patient war im Rahmen einer Vorsorgekoloskopie ein Adenom der Appendixbasis aufgefallen. Eine komplette koloskopische Abtragung war aufgrund eines in die Appendix hineinragenden Teil nicht möglich, so dass die Indikation zur Coecalpolresektion bestand.

2. Fall: Eine 57-jährige Patientin erhielt zur Abklärung einer akuten Dermatomyositis eine Computertomografie, in welcher als Zufallsbefund eine mukoide Appendixveränderung diagnostiziert wurde.

Ergebnisse: In beiden Fällen wurde eine laparoskopische Coecalpolresektion durchgeführt. Die Resektion erfolgte problemlos ohne den Tumor zu eröffnen und die Präparate wurden jeweils mittels Bergebeutel geborgen. Die Patienten konnten jeweils am 5. und 4. Tag nach einem komplikationslosen Verlauf entlassen werden. Histopathologisch zeigte sich im 1. Fall eine in sano Resektion eines Adenoms mit low grade Dysplasien. Im 2. Fall wurde eine Mukozele der Appendix auf dem Boden eines Adenoms der Appendixschleimhaut (low grade) diagnostiziert. Auch hier erfolgte die Resektion in sano ohne die Mukozele zu eröffnen.

Schlussfolgerung: Sowohl beim Adenom der Appendixbasis als auch der Appendixmukozele konnte die laparoskopische Coecalpolresektion komplikationslos durchgeführt werden. Die onkologischen Kriterien einer in sano Resektion wurden eingehalten und somit ein optimales Outcome gesichert. Durch die geringe Morbidität und rasche Rekonvaleszenz der Patienten kann auch bei Appendixtumoren ein laparoskopisches Vorgehen erfolgen. Allerdings sollte dies von geübten Chirurgen in Abhängigkeit der Tumorgröße durchgeführt werden.