Hintergrund: Die laparoskopische Chirurgie der Leber gilt zurzeit sicherlich nicht als Standardtherapie.
Sie muss sich mit dem „Goldstandard„ der konventionellen Leberresektion vergleichen.
In der Literatur findet man zunehmend mehr Daten über die laparoskopische Resektion
von primären und sekundären Lebertumoren. Wir berichten in dieser Studie über unsere
Erfahrungen mit der laparoskopischen Leberchirurgie.
Material und Methoden: Im Zeitraum vom 09.02.2000 bis 02.03.2011 führten wir insgesamt 67 laparoskopische
Leberresektionen bei 66 Patienten (38m, 28 f, Alter: 61,9 +/- 14,6 Jahre) durch. Die
präoperative Diagnose war: primärer Lebertumor bei 18 Patienten (8 hepatozelluläre
Karzinome, 1 Cholangiokarzinom, 4 Fokal Noduläre Hyperplasien, 5Hämangiome), Metastasen
in 48 Fällen (30 kolorektal, 4 neuroendokrine Tumoren, 2 Nierenkarzinom, 3 Mamma-Karzinom,
4 BC, 2 Ösophagus-Magen-Ca) und 1 Patient mit malignem Lymphom. Es wurden 48 atypische-
bzw. Leberkeilresektionen, 8 links-laterale und 3 rechts-laterale Leberresektionen,
7 Segmentresektionen, und eine Hemihepatektomie rechts durchgeführt.
Ergebnisse: Sechs Mal (8,9%) musste eine Konversion auf das offene Resektionsverfahren durchgeführt
werden. Postoperative Komplikationen beobachteten wir bei 2 Patienten. Einer der Patienten
erlitt postoperativ einen A. cerebri media Insult. Weiterhin erlitt ein Patient nach
Konversion (bei laparoskopisch nicht einstellbarer zentraler Metastase im Segment
III) am 13. postoperativen Tag eine Sepsis mit Multiorganversagen. Die durchschnittliche
OP-Dauer betrug 148min (40–555min).
Die postoperative durchschnittliche Krankenhausaufenthaltsdauer betrug insgesamt 7
Tage.
Bei 64 Patienten war aus histopathologischer Sicht eine R0-Resektionen möglich.
Schlussfolgerung: Die laparoskopische Leberchirurgie ist ein sicheres Verfahren zur Behandlung von
primären und sekundären Lebertumoren. Wo sie verfügbar ist stellt sie eine sinnvolle
Ergänzung des therapeutischen Repertoires da. Eine akkurate Patientenselektion (z.B.
oberflächliche und randbildende Läsionen) ist entscheidend.