Z Gastroenterol 2011; 49 - P212
DOI: 10.1055/s-0031-1285483

Kosten der respiratorischen Komplikationen nach Ösophagektomie

J Mikneviciute 1, C Justinger 1, M Schilling 1
  • 1Universitätsklinikum Homburg, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Homburg, Germany

Die Ösophagektomie ist als eine der größten viszeralchirurgischen Operationen mit einer erheblichen Morbidität und Mortalität verbunden. Hauptursache dafür sind respiratorische Komplikationen wie Sputumretention, Pneumonie und ARDS. Zahlreiche Studien haben bereits entsprechende Risikofaktoren herausgearbeitet. In dieser Studie analysierten wir die zusätzlichen, durch die pulmonalen Komplikationen verursachten Kosten nach Ösophagektomie bei Ösophaguskarzinom.

In der vorliegenden Studie wurden die patientenbezogenen demographischen Daten und Erkrankungen sowie Operationsverfahren prospektiv erfasst. Für eine statistische Auswertung wurden die Haupt- und Nebendiagnosen sowie Prozeduren bestimmten Gruppen zugeordnet. Die Kosten wurden auf Basis der Falldaten des Jahres 2009 berechnet. Die Ergebnisse wurden mit den G-DRG-System-Daten verglichen.

Zwischen 06/2005 und 01/2009 führten wir bei 130 Patienten mit Ösophaguskarzinom eine Ösophagektomie durch. Insgesamt 39 Patienten (30%) entwickelten respiratorische Komplikationen einschließlich Sputumretention, Pneumonie und ARDS.

Die Gesamtbehandlungskosten für Patienten mit pulmonalen Komplikationen waren 3,5-fach höher als bei Patienten ohne Lungenkomplikationen. Bei der Analyse der Risikofaktoren für pulmonale Komplikationen konnten patientenbezogene Faktoren (z.B. vorbestehende Lungenerkrankung) als unabhängige Risikofaktoren identifiziert werden.

Postoperative pulmonale Komplikationen nach Ösophagektomie sind nicht nur die wichtigsten Ursachen für Mortalität und Morbidität, sondern verursachen auch gewaltige zusätzliche Behandlungskosten des Ösophaguskarzinoms.