Z Gastroenterol 2011; 49 - P155
DOI: 10.1055/s-0031-1285427

Antikörper Reaktivität humaner intestinaler IgA+ und IgG+ Plasmablasten

J Benckert 1, 2, N Schmolka 2, C Kreschel 3, MJ Zoller 2, A Sturm 4, B Wiedenmann 4, H Wardemann 5
  • 1Klinik für Gastroenterologie und Rheumatologie des Universitätsklinikums Leipzig, Leipzig, Germany
  • 2Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Molekulare Immunologie, Berlin, Germany
  • 3Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Molekulare Immunologie, Leipzig, Germany
  • 4Klinik für Hepatologie und Gastroenterologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Germany
  • 5Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Berlin, Germany

In der intestinalen Immunantwort spielen mukosale Antikörper eine wichtige Rolle in der Aufrechterhaltung der Homöostase mit der intestinalen Flora. Über die Reaktivität humaner intestinaler Antikörper ist jedoch wenig bekannt. Durch Klonierung und in vitro Expression konnten wir neben dem Genrepertoire auch die Reaktivität von 222 einzelnen isolierten IgA+ und IgG+ Plasmablasten aus dem humanen terminalen Ileum untersuchen. Wir konnten zeigen, dass etwa 25% der intestinalen IgA+ und IgG+ Plasmablastenantikörper polyreaktiv sind. Der überwiegende Teil jedoch zeigte antigen-spezifische Reaktivität. Die Antikörperspezifität war dabei nicht nur gegen enteropathogene Erreger sondern auch gegen kommensale Bakterien wie unter anderem Escherichia coli, Enterococcus faecalis, Morganella morganii sowie auch gegen Autoantigene der Darmmukasa gerichtet. Unabhängig von Ihrer Reaktivität zeigten alle Antikörper somatische Mutationen und wiesen Zeichen antigenmediierter Selektion auf, ein Hinweis auf Ihre Entstehung aus antigenspezifischen B Zell Antworten. Zusammenfassend belegen unsere Daten, dass antigenspezifische Immunantworten auf intestinale Krankheitserreger wie auch kommensale Bakterien eine wichtige Rolle in der Aufrechterhaltung der intestialen Homöostase spielen. Sie bieten daher eine Basis für das Verständnis dysregulierter mukosaler Immunantworten bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.