Z Gastroenterol 2011; 49 - P099
DOI: 10.1055/s-0031-1285371

Therapieansprechen auf anti-TNF-alpha ist mit einer Reduktion der Apoptoserate von T-regulatorischen Zellen bei Patienten mit M. Crohn assoziiert

C Veltkamp 1, M Anstaett 2, O Bachmann 2, K Wahl 2, H Seitz 1, W Stremmel 3, M Manns 2, H Bantel 2
  • 1Krankenhaus Salem, Innere Abteilung mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Heidelberg, Germany
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Hannover, Germany
  • 3Innere Medizin IV, Abteilung für Gastroenterologie, Infektionskrankheiten und Vergiftungen, Heidelberg, Germany

Einleitung: Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) weisen eine verminderte Anzahl T-regulatorischer (Treg) Zellen auf, was als eine mögliche Ursache der chronischen Entzündungsreaktion diskutiert wird. Bekannt ist, dass eine anti-TNF-alpha-Therapie zum Anstieg der Treg Zellzahl bei Patienten mit CED beiträgt. Unklar bleibt, ob der Anstieg der Treg-Zellzahl auf eine anti-TNF-alpha-vermittelte reduzierte Apoptoserate von Treg-Zellen zurückzuführen ist.

Methoden: Wir haben Apoptose (TUNEL-Technik) von Treg (CD4+Foxp3+) Zellen in Gewebeschnitten von Patienten mit aktivem M. Crohn vor und nach erfolgreicher anti-TNF-alpha Therapie (Infliximab) analysiert. Im Blut wurden mittels FACS-Analyse die Anzahl und Apoptose (Annexin-V-Färbung) von peripheren Treg (CD4+CD25+Foxp3+) Zellen bei Patienten mit M. Crohn vor Beginn einer anti-TNF-alpha-Therapie und nach Therapieanprechen bzw. – versagen untersucht. Ergänzend wurden Caspase-Aktivierung (luminometrischer Substrattest) im Serum, CRP und CDAI im Therapieverlauf bestimmt.

Ergebnisse: Ein Ansprechen auf eine anti-TNF-alpha-Therapie ist mit einer signifikanten Abnahme der Apoptoserate und einem signifikantem Anstieg der Anzahl sowohl lokaler (Gewebe) als auch peripherer (Blut) Treg-Zellen assoziiert. Dabei ist auch ein signifikanter Abfall der Caspase-Aktivität im Serum zu verzeichnen. Therapieversager zeigen dagegen keine signifikanten Veränderungen bezüglich der Apoptoserate und Anzahl peripherer Treg-Zellen bzw. der Caspase-Aktivität im Serum.

Schlussfolgerung: Eine erfolgreiche anti-TNF-alpha Therapie ist mit einer Abnahme der Apoptoserate und einem Anstieg der Treg-Zellzahl assoziiert. Gleichzeitig lässt sich ein Abfall der Caspase-Aktivität im Serum verzeichnen. Das Monitoring von Apoptosemarkern könnte sich als sensitive Methode zur Verlaufsbeurteilung des Therapieansprechens auf anti-TNF-alpha bei CED-Patienten erweisen.