Wertigkeit der Bestimmung des fäkalen Calprotectins zum Therapiemonitoring im Vergleich zur Verwendung klinischer Aktivitätsindices bei Morbus Crohn

Ziel: Die Bestimmung des fäkalen Calprotectins wird im Rahmen der Dfferentialdiagnostik und zum Monitoring chronisch entzündlicher Darmerkrankungen verwendet. Wir untersuchten die Korrelation des gut validierten und häufig verwendeten Crohns Disease Activity Index (CDAI) nach Best mit den Messwerten des fäkalen Calprotectin.

Material und Methoden: Untersucht wurden Stuhlproben von 37 Patienten (19Männer, 18 Frauen, Alter 20–69 Jahre, Median 62 Jahre) mit gesichertem Morbus Crohn mit Beteiligung des Kolons. Zum Zeitpunkt der Stuhlasservierung wurde ein Fragebogen zur Ermittlung des klinischen Aktivitätsindex CDAI nach Best eingesetzt. Die Bestimmung des fäkalen Calprotecin erfolgte mit dem kommerziell erhältlichen ELISA (Immundiagnostik AG, Bensheim, Deutschland).

Ergebnisse: Eine Übereinstimmung in der Differenzierung zwischen aktiver Erkrankung (CDAI >150, fäkales Calprotectin >15mg/mg) und Krankheit in Remission (CDAI <150, fäkales Calprotectin <15mg/mg) zeigte sich bei 19/37 Patienten (51,4%). Bei 11/17 Patienten (64,7%) mit fortbestehender klinischer Aktivität (CDAI >150) war ein pathologisches erhöhtes Calprotectin nachweisbar, bei 8/20 (40%) Patienten mit klinischer Remission (CDAI <150) lag das Calprotectin im Normbereich. Bei Zugrundelegung des CDAI als Referenzstandard, hat die Bestimmung des fäkalen Calprotectins einen positiven prädiktiven Wert (PPV) von 64,7% und eine Sensitivität von 47,8%. Der Pearson-Korrelationskoeffizient lag bei 0,137.

Zusammenfassung: Bei Patienten mit Morbus Crohn ist die Bestimmung des fäkalen Calprotectins zum Monitoring des Krankheitsverlaufes aufgrund einer geringen Korrelation mit dem CDAI nicht geeignet.