Z Gastroenterol 2011; 49 - P081
DOI: 10.1055/s-0031-1285353

Entwicklung und Evaluation eines neuen Computer assistierten Algorithmus für die automatische Bestimmung der Entzündungsaktivität bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen mittels konfokaler Laser Endomikroskopie

H Neumann 1, P Mewes 2, S Foertsch 3, D Neumann 2, M Waldner 1, R Atreya 1, M Vieth 4, MF Neurath 1
  • 1Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Germany
  • 2Pattern Recognition Lab, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Germany
  • 3Department of Chemistry and Pharmacy, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Germany
  • 4Institut für Pathologie, Klinikum Bayreuth, Bayreuth, Germany

Einleitung: Der Verlust von Becherzellen sowie die Veränderung von Gefäßstrukturen und der Kryptenarchitektur gelten als wesentliche Bestandteile um das Ausmaß der intestinalen Entzündungsaktivität bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) mittels Endomikroskopie (CLE) zu diagnostizieren. Die inter- und intraobserver Varianz dieser Diagnostik unterliegt jedoch erheblichen Schwankungen und ist insgesamt nur unzureichend.

Ziele: Ziel war es ein neues Computermodell zu entwickeln, mit dem die Diagnostik der entzündlich intestinalen Aktivität bei CED mittels CLE vereinheitlicht und damit verbessert werden kann.

Methodik: Das Computermodell wurde entwickelt um automatisch anhand von vorher definierten Parametern, einheitlich anatomische Strukturen in CLE-Sequenzen zu erkennen und zu beurteilen. Dadurch können mit dem Computermodell Strukturen wie Darmkrypten, Kryptenlumina, Becherzellen, Gefäßstrukuren, Zellen innerhalb der lamina propria und Gefäßpermeabilitätsstörungen gezielt analysiert werden.

Ergebnis: Ein neues und bislang einzigartiges Computermodell für die automatische Evaluierung der Entzündungsaktivität bei CED wurde entwickelt und anschließend validiert. Das Modell erlaubt die exakte Berechnung unterschiedlicher zellulärer Strukturen einschließlich von Becherzellen, Darmkrypten, Kryptenlumina und Gefäßstrukuren mit hervorragender Genauigkeit.

Schlussfolgerung: Das neu entwickelte Computermodell erlaubt die automatisierte, exakte und einheitliche Darstellung der Entzündungsaktivität bei CED. Damit kann das Modell zum einen zu einer verbesserte Diagnostik von CED beitragen, zum anderen jedoch auch für einheitliche und vergleichbare Daten im Rahmen von CLE-Studien beitragen.