Z Gastroenterol 2011; 49 - P046
DOI: 10.1055/s-0031-1285318

Endoskopische Therapie von sporadischen Duodenaladenomen: Erfolgsrate und Komplikationen

AK Maier 1, C Vetter 1, S Meinzer 1, S De Filippo 1, J Kunz 1, D Brenke 1, B Köhrer 1, A Lutterer 1, L Goßner 1
  • 1Städtisches Klinikum Karlsruhe, Medizinische Klinik II, Karlsruhe, Germany

Einleitung: Daten zur endoskopischen Resektion (ER) spontan auftretender und insbesondere großer Duodenaladenome sind aufgrund deren Rarität nur unzureichend verfügbar, größere Patientenkollektive sind selten.

Methode: Mittels einer retrospektiven Analyse berichten wir über Ergebnisse der endoskopischen Therapie in unserer Abteilung von 2005–2011 im Hinblick auf Größe, Histologie und therapeutischen Erfolg bzw. Komplikationen der endoskopischen Resektion. Die EMR wurde nach Unterspritzung mit einer Suprareninlösung (1:100.000) mit monofilen Schlingen durchgeführt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden bei 52 Patienten (53,8% Männer, 46,2% Frauen, Durchschnittsalter 69,8 Jahre) 59 spontan auftretende Duodenaladenome endoskopisch therapiert. Die Größe lag hier zw. 8 und 50mm (18mm im Durchschnitt). Zumeist lagen solitäre, sessile Veränderungen vor, die sich in der Mehrzahl der Fälle histologisch als tubuläre Adenome erwiesen. Die häufigste Lokalisation der Adenome fand sich mit 32,2% in der Pars descendens duodeni, 13,5% waren an der Papille gelegen. 64,1% der Adenome konnten allein durch eine endoskopische Mukosaresektion entfernt werden, in 33,3% wurde ergänzend eine APC-Therapie durchgeführt. In den übrigen Fällen wurden kleine Adenome (<5mm) mittels Zangenektomie entfernt. Eine komplette Remission konnte in 72,5% der Fälle gezeigt werden. Während es in 21,8% der Behandlungen zu leichtgradigen Komplikationen kam (peri- bzw. postinterventionelle Blutung bis nach 48h), trat in zwei Fällen je eine schwerwiegende Komplikation auf (1 Perforation, 1 schwere Blutung).

Diskussion: Die endoskopische Mukosaresektion mit oder ohne ergänzende APC-Therapie stellt eine suffiziente Therapie sporadischer Duodenaladenome dar. Aufgrund des erhöhten Risikos lokaler Rezidive und Komplikationen, vor allem im Vergleich zur Polypektomie im Kolon, sollte diese jedoch unter stationären Bedingungen mit anschließender Überwachungsmöglichkeit erfolgen.