Z Gastroenterol 2011; 49 - P028
DOI: 10.1055/s-0031-1285300

Probe-based confocal laser endomicroscopy (pCLE) – Eine neue Methode zur Erkennung benigner Gallengangsstenosen?

B Lutz 1, H Otto 2, R Sroka 2, D Mayr 3, W Assmann 4, M Thormann 1, C Rothe 2, B Göke 1, C Schäfer 1, J Schirra 1
  • 1Ludwig-Maximilians-Universität München, Großhadern, Medizinische Klinik II, München, Germany
  • 2Ludwig-Maximilians-Universität München, Großhadern, Laserforschungaslabor, München, Germany
  • 3Ludwig-Maximilians-Universität München, Großhadern, Pathologisches Institut, München, Germany
  • 4MLL/Beschleunigerlaboratorium der LMU und TU München, Garching, Germany

Einleitung: Zur sicheren Diagnose benigner Gallengangs (GG)-Stenosen sind die Möglichkeiten endoskopischer Bildgebung bisher nicht ausreichend und die endoskopische Biopsie ist mit einem erhöhten Risiko für den Patienten behaftet. Mit der pCLE können Strukturveränderungen auf Gewebeebene während einer ERC dargestellt werden.

Ziele: Entwicklung von Charakteristika zur Erkennung benigner GG-Stenosen per pCLE.

Methodik: Im Rahmen einer präklinisch-experimentellen randomisiert kontrollierten Doppelblindstudie zur Erprobung von Brachytherapie bei benigner GG-Stenose wurden 24 Schweine mit der pCLE (Cellvizio, MaunaKea) untersucht. In der Studie wurde bei den Versuchstieren eine benigne GG-Stenose mittels thermischer Läsion induziert. Nach 14 Tagen wurde die Stenose radiologisch verifiziert und entweder mit einem 0, 15 oder 30 Gray Stent therapiert. Am Tag 35 wurde der Stent entfernt, die Stenose erneut radiologisch vermessen und das Tier euthanasiert. Am längs eröffneten Gallengang wurden pCLE-Aufnahmen von der Stenose und des prox. Gangabschnitts unter Sichtkontrolle erstellt. Histologische Schnitte des Gallenganggewebes wurden zur Korrelation aufgearbeitet. Charakteristika zur Unterscheidung zwischen Stenose und prox. Gallengang wurden in einem rekursiven Verfahren einzeln an den pCLE-Aufnahmen aufgenommen.

Ergebnis: Anhand der histologischen Schnitte konnte gezeigt werden, dass sich die pCLE-Bildebene in ca. 60µm Tiefe im prox. Gallengang meist in der drüsenreichen Mucosa befindet und im Stenoseareal meist die Fibrose anschneidet. Im Vergleich von pCLE-Aufnahmen vom Stenosebereich mit dem prox. Gallengang zeigten sich signifikant mehr sowohl quer als auch längs angeschnittene Gefäße im prox. Gallengang. Als Drüsen identifizierte Strukturen und dunkle Areale wurden signifikant häufiger im prox. Gang nachgewiesen. An der Stenose wurden signifikant mehr großflächige homogene Bereiche entdeckt. Der allgemeine semiquantitative Eindruck von Kontrast und Bildhomogenität ist im Stenosebereich geringer.

Schlussfolgerung: Mit der pCLE am Tiermodell im Rahmen der Studie konnte zwischen dem prox. Gallengang und der Stenose unterschieden werden. Strukturen in der pCLE ließen sich mit histologischen Strukturen korrelieren und teilweise sogar identifizieren.

(Projekt AZ-712–06)