Z Gastroenterol 2011; 49 - P008
DOI: 10.1055/s-0031-1285280

Bolusobstruktion des Ösophagus: Ursachen, Therapie und Follow up

SK Gölder 1, J Vitkovsky 2, A Probst 1, H Messmann 1
  • 1Klinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Germany
  • 2Internische Schwerpunktpraxis, Oettingen in Bayern, Germany

Hintergrund: Die Fleisch/Speise Bolus Impaktation (FBI) ist ein häufiger gastroenterologischer Notfall, der eine umgehende endoskopische Behandlung erfordert. Eine FBI findet sich vorwiegend bei Erwachsenen. Häufig ist der Bolus im distalen Ösophagus impaktiert. In der Literatur finden sich der Schatzki Ring oder peptische Strikturen als häufigste Auslöser (GI Endoscopy 2001; 53: 193–198). In den letzten Jahren wird häufiger eine eosinophile Ösophagitis (EE) als Auslöser von Bolusobstruktionen diagnostiziert (J Clin Gastroenterology 2007; 41: 356–361).

Methoden: In einer retrospektiven Auswertung der FBI in unserer Klinik im Zeitraum von 05/98–10/10 wurden insgesamt 158 Patienten mit 185 Bolusobstruktionen ausgewertet. Das mediane Follow up betrug 34 Monate (1–149).

Ergebnisse: Das mittlere Alter der Patienten (pts) war 62 Jahre, eine definitive Diagnose konnte auch unter Einschluss des Follow up für insgesamt 96 Patienten erhoben werden (61%). Davon hatten 27 pts (28%) einen Schatzki Ring und 22 (23%) eine peptische Striktur. Die Obstruktion eines liegenden Stents fand sich bei 10 pts (10%). Eine eosinophile Ösophagitis (EE) fand sich bei insgesamt 7 pts (7%). Die Diagnose EE wurde erstmals 2005 gestellt. Motilitätsstörungen des Ösophagus fanden sich für 6%, Tumoren für 4% der untersuchten Patienten. Insgesamt traten bei 24 Patienten ein Rezidiv auf (25%). Die häufigsten Ursachen für Rezidivobstruktionen waren dabei der Schatzki Ring (29%) und die EE (17%).

Abb.1: Bolusobstruktion

Zusammenfassung: Schatzki Ring und peptische Strikturen sind immer noch die häufigsten Ursachen für eine Bolusobstruktion des Ösophagus. Die Eosinophile Ösophagitis ist häufig Auslöser für Rezidive.