Z Gastroenterol 2011; 49 - V118
DOI: 10.1055/s-0031-1285254

Komplikationserfassung der diagnostischen und therapeutischen Endosonografie

U Gottschalk 1, M Düffelmeyer 2, C Jenssen 3
  • 1Caritas-Klinik Pankow, Innere Medizin – Gastroenterologie, Diabetologie und allgem. Innere, Berlin, Germany
  • 2IMOTEC gmbH Berlin, Berlin, Germany
  • 3Krankenhaus Märkisch-Oderland, Wriezen, Germany

Am 1. Januar 2009 wurde mit der Internet-basierten Leistungserfassung der Endosonografie in Deutschland begonnen. Ein wichtiger Grundsatz war, dass dies anonym, jedoch Untersucher-bezogen, erfolgt. Dies bedeutet, dass die Daten von einem Rechenzentrum erfasst, aber nicht von den beiden Administratoren entblindet werden können. Bereits jetzt liegen die weltweit größten prospektiv erfassten Datensätze vor. Anfang 2011 wurde die Grenze von 10.000 Untersuchungen überschritten, so dass statistisch fundierte Aussagen möglich werden. Bei den beobachteten Komplikationen muss zwischen sedierungsbedingten und eingriffsbedingten Komplikationen unterschieden werden. Durch die Sedierung traten insgesamt in 0,41% der Fälle Probleme auf, wobei 0,34% sich auf einen Abfall des Sauerstoffpartialdruckes fielen. Insbesondere die Kombination verschiedener Medikamente führte zur Erhöhung der Komplikationsrate. Dies wird detailliert dargestellt. In 0,55% kam es zu eingriffsbedingten Komplikationen. Bei den Blutungen (0,30%) erfolgte die Analyse nach Eingriffsart (z.B. über 1500 EUS-FNA), Nadelgröße, Punktionshäufigkeit usw. Bei den Perforationen (0,09%) wird auf die Lokalisation, Sondenart, Untersuchungsziel usw. eingegangen. Hier wird grundsätzlich unterschieden, ob ein diagnostischer Eingriff mit oder ohne Punktion oder ein therapeutischer Eingriff, wie Pseudozystendrainage, Gallenwegsdraineage, Pankreasgangdrainage usw. vorliegt. Angegeben werden kann, wie die Folgen dieser Komplikationen Einfluss auf eine eventuelle stationäre Aufnahme, Liegedauerverlängerung, Aufenthalt auf der Intensivstation, sekundäre Interventionen, Operationen o.ä. gehabt hat. Dies lag in 1,2% der Fälle vor.