Z Gastroenterol 2011; 49 - V114
DOI: 10.1055/s-0031-1285250

Überleben von Patienten mit Peritonealkarzinose und kompletter makroskopischen Resektion ohne HIPEC Therapie

J Pelz 1, J Dörfer 1, CT Germer 1, A Kerscher 1
  • 1Universität Würzburg, Allgemein,- Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Würzburg, Germany

Hintergrund: Die Zytoreduktive Chirurgie mit anschließender adjuvanten hyperthermen intraperitonealen Chemoperfusion (HIPEC) ist ein alternatives Verfahren zur alleinigen systemischen Chemotherapie bei Patienten mit einer Peritonealkarzinose eines kolorektalen Karzinoms. Der Stellenwert der alleinigen Zytoreduktion verglichen zur kombinierten HIPEC Therapie ist derzeit jedoch unklar.

Patienten und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Auswertung einer prospektiv erhobenen Datenbank der Universität Würzburg. Ausgewertet wurde alle Patienten mit einer limitierten Peritonealkarzinose (PCI<5) bei denen lediglich eine Zytoreduktion ohne HIPEC durchgeführt wurde.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 5 Patienten mit einer synchronen Peritonealkarzinose identifiziert werden, welche ohne HIPEC Therapie operiert wurden. In allen Fällen wurde bei der Resektion des Primärtumors die synchrone Peritonektomie im Sinne einer CC-0 durchgeführt. In zwei Fällen folgte die palliative Chemotherapie, in drei Fällen wurde keine weitere Therapie angeschlossen. Das mittlere Überleben betrug in den median 72 Monaten. Zwei Patienten leben rezidivfrei, 3 Patienten sind verstorben, wobei lediglich ein Patient ein peritoneales Rezidiv entwickelt hat. Die anderen zwei Patienten sind an hämatogenen Metastasen verstorben.

Schlussfolgerung: Auch die alleinige radikale Zytoreduktion bei Patienten mit limitierter Peritonealkarzinose eines kolorektalen Karzinoms führt zu einer mittleren Überlebenszeit, welche mit der kombinierten HIPEC Therapie vergleichbar ist. Der Stellenwert der HIPEC gegenüber der alleinigen Resektion, ggf gefolgt von einer systemischen Chemotherapie sollte in randomisierten Studien weiter verfolgt werden.