Lübecker Toolbox – ein standardisiertes Trainingscurriculum für die minimalinvasive Chirurgie

Das Erlernen minimalinvasiver Techniken im Curriculum der chirugischen Facharztausbildung spielt eine zunehmend wichtige Rolle. Obwohl insbesondere die Basistechniken des minimalinvasiven Operierens sehr gut in Übungen simuliert und trainiert werden können, sind regelmäßige Übungseinheiten an Trainingsboxen oder Simulatoren wenig bis gar nicht etabliert.

Das Projekt „Lübecker Toolbox„ beinhaltet ein strukturiertes, standardisiertes und wissenschaftlich evaluiertes Trainingscurriculum für Basisfertigkeiten der minimalinvasiven Chirurgie und wird in Kooperation mit der CAMIC und

dem BDC durchgeführt. Bestandteil des Gesamtkonzeptes „Lübecker Toolbox„ ist zum einen eine standardisierte Trainingsbox, an der allein geübt werden kann. Ferner neu entwickelte Übungen, die innerhalb einer bestimmten Zeit und mit einer definierten Genauigkeit durchgeführt werden müssen. Es werden Auge-Hand-Koordination, bimanuelles Arbeiten, laparoskopisches Schneiden, Nähen und Knoten trainiert. Genaue Angaben zu Dauer und Frequenz der Übungseinheiten lassen die Lernkurve steiler verlaufen und didaktische Videos flankieren die Durchführung der jeweiligen Übung. Sowohl die Konzeption der Trainingsbox und der Übungsmodule als auch die zeitlichen Vorgaben und die Inhalte der Videos basieren auf wissenschaftlichen Evaluationen bzw. prospektiven Studien.

Die Pilotphase demonstriert eindrücklich, dass ein erheblicher Teil der MIC-Ausbildung aus dem OP-Saal an die Übungsbox verlagert werden kann. Hierdurch wird die Ausbildung beschleunigt, die MIC weiter vorangebracht und langfristig ein Beitrag für eine gute chirurgische Versorgung der Patienten geleistet.