Hintergrund: SEL des Magens sind seltene Tumoren, die häufig als Zufallsbefund diagnostiziert
werden. Die meisten SEL des Magens sind gutartig. SEL der 2. oder 4. EUS Schicht der
Magenwand können jedoch gastrointestinale Stromatumoren (GIST) darstellen, die unabhängig
von ihrer Größe ein Potential zur malignen Entartung haben. Deshalb ist die histologische
Diagnosesicherung für das weitere diagnostische und therapeutische Vorgehen essentiell.
Ziel: Die Anwendungsmöglichkeit und diagnostische Treffsicherheit der 19G- FNA bei der
Diagnostik von SEL des Magens, auch im Hinblick auf mögliche Komplikationen, wurde
evaluiert.
Material und Methoden: Konsekutive Fälle mit SEL des Magens wurden über einen Zeitraum von 3 Jahren multizentrisch
prospektiv eingeschlossen. Eine EUS wurde bei jedem Patienten mit der Intention einer
möglichen 19G-FNA bei SEL >1cm durchgeführt. SEL <1cm, und solche bei denen andere
diagnostische Massnahmen gewählt wurden, wurden auch verlaufskontrolliert. Das Auftreten
von Komplikationen wurde dokumentiert.
Ergebnisse: 74 Patienten mit Verdacht auf SEL wurden eingeschlossen. Neun SEL wurden nach der
EUS ausgeschlossen (intraepithelial, extramural oder Lipome). 15 SEL waren <1cm und
nur eine solche Läsion wurde punktiert. 3 SEL konnten aus technischen Gründen nicht
punktiert werden. FNA wurde insgesamt bei 32 Läsionen durchgeführt. Die übrigen 15
Läsionen wurden mit Großzange biopsiert (kleine Läsionen, schwierige Punktionsposition,
Ulzeration), mittels EMR entfernt (streng submukös) oder primär chirurgisch versorgt
(hochgradiger GIST Verdacht). Die 19G-FNA hatte eine diagnostische Treffsicherheit
von 56% (anteilig 31% GIST, 19% Leiomyome und 3% Andere). Ki-67 war in 90% der GIST
bestimmbar, jedoch nicht die Mitosenzahl. Selbst-limitierende Blutungen traten in
24% der FNA auf und 1 Patient entwickelte einen Abszess.
Schlussfolgerung: Die EUS gesteuerte 19G FNA kann nur in 43% aller gastralen SEL erfolgreich durchgeführt
warden. Die übrigen SEL sind zu klein (<1cm), schwer zu punktieren oder werden primär
chirurgisch versorgt. Die Treffsicherheit der 19G-FNA in unserer prospektiven Studie
liegt bei 56% mit sehr guter Differenzierung zwischen GIST und Leiomyomen. Der Eingriff
ist sicher, obwohl selbstlimitierende Blutungen häufig sind.