Z Gastroenterol 2011; 49 - V24
DOI: 10.1055/s-0031-1285161

Endoluminale Vakuumtherapie: Ein neuer Ansatz in der Behandlung von proximaler Leckage nach laparoskopischer Schlauchmagenbildung.

M Utech 1, KA Husemeyer 2, J Halter 1, A Knapp 1, R Riege 1, M Büsing 1
  • 1Klinikum Vest, Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Recklinghausen, Germany
  • 2Klinikum Vest, Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen, Klinik für Innere Medizin, Recklinghausen, Germany

Einleitung: Die laparoskopische Schlauchmagenbildung (LSG) ist ein Standardverfahren in der Adipositas-Chirurgie. Obwohl es sich um eine vermeidlich einfache Operation handelt, wurden schwere Komplikationen berichtet. Die proximale Klammernahtinsuffizienz ist eine seltene Komplikation, führt aber zu einer ausgeprägten Morbidität. Die Inzidenzrate für proximale Leckagen bei LSG wird zwischen 1,4% und 2,5% angegeben. Die Komplikationsrate ist deutlich höher bei Patienten die zuvor am Magen operiert wurden.

Kasuistiken: Wir berichten von zwei Fällen bei denen eine proximale Leckage nach LSG auftrat und mittels endoskopischer Vakuum-Therapie (Endo-VAC) behandelt wurden. Bei der ersten 44-jährigen Patientin mit einem BMI von 44kg/m2 wurde am 3. Postoperativen Tag eine proximale Klammernahtinsuffizienz diagnostiziert. Die sofort durch eine Re-Laparoskopie mit Übernähung und Drainageanlage behandelt wurde. Bei Persistenz der Leckage wurde ein gecoverten selbst-expandierenden Stent endoskopisch eingelegt. Darunter entwickelte sich eine gastro-kutane Fistel. Daraufhin wurde der Stent entfernt und ein Endo-VAC in die Insuffizienzhöhle eingebracht. Dieser wurde alle 3 bis 4 Tage gewechselt. Innerhalb von 12 Tagen konnte keine Insuffizienz endoskopisch oder mittels Kontrastmittelschluck nachgewiesen werden. Bei der zweiten 51-jährigen Patientin wurde 14. Tage nach Umwandlungsoperation von einem vertikalen Mason-Plastik in ein LSG eine proximale Leckage diagnostiziert. Hier erfolgte ebenfalls die sofortige Re-Laparoskopie mit Lavage und Drainage Platzierung. Hier erfolgte anschließend direkt die Endo-VAC Anlage. Nach 19 Tage war bei dieser Patientin die Insuffizienz ohne Fistel abgeheilt.

Schlussfolgerung: Hier beschreiben wir unsere ersten Erfahrungen mit einer Endo-VAC-Therapie zur Behandlung einer proximalen Leckage nach LSG. In diesen Fällen fand diese Methoden eine sichere Anwendung Eine perkutane Fistel ist eine bleibende Komplikation bei Patienten mit einer proximalen Leckage nach LSG, die mit dieser Methode verhindert werden konnte. Der direkte Einsatz der Endo-VAC Therapie nach Diagnosestellung einer proximalen Insuffizienz ist kritisch zu hinterfragend, da der direkte Kontakt des ENDO-VAC Schwamms auf dem Darm zu Darm-Fisteln führen kann.