Radiopraxis 2011; 4(3): 141-149
DOI: 10.1055/s-0031-1284787
CRTE – Continuing Radiological Technologist Education
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

MRT-Physik verstehen – Magnetresonanztomografie Teil I

J Wameling
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Publication Date:
23 September 2011 (online)

Für viele MTRA und Radiologietechnologen ist die Arbeit am MRT bereits Routine, für andere vielleicht noch völliges Neuland. Dieser und 2 weitere Artikel in den nächsten Heften sollen Ihnen dabei helfen, die Grundkenntnisse zum Thema MRT aufzufrischen oder diese ggf. erst noch zu erlernen. Ich werde versuchen, die Sachverhalte möglichst anschaulich zu beschreiben und Begriffe wie T1, T2, TR, etc. klar zu strukturieren. Ich hoffe, dass ich Sie so, egal ob Neueinsteiger/in oder routinierte Fachkraft, für das interessante Thema der MRT begeistern kann. Wenn Sie es bereits sind, umso besser. Persönlich geht es mir wie den Autoren des Buches ”MRI: From Picture to Proton“, die treffend formulierten: ”It's not rocket science, but I like it.“ [2]

Dieser erste Artikel beschreibt die Grundlagen der MRT und erläutert die für die tägliche Arbeit notwendigen Begriffe. Teil II (Bildenstehung + Sequenzen 1.Teil) in der nächsten Ausgabe der Radiopraxis wird sich mit den Begriffen Ortscodierung, Gradientenspulen, K-Raum, Spin-Echo und Turbo-Spin-Echo beschäftigen. In Teil III (Sequenzen 2. Teil + Bildqualität) wird das bereits Erlernte vertieft und erklärt, was FLAIR, STIR, Gradientenecho, Ortskodierung, TOF, Signal-Rausch-Verhältnis bedeutet.

Kernaussagen

  • Die Kerne von Wasserstoffatomen sind aufgrund ihres Vorkommens im menschlichen Körper und weil sie nur ein Kernteilchen besitzen für die Routinebildgebung relevant.

  • Wasserstoffprotonen richten sich parallel und antiparallel im Hauptmagnetfeld B0 aus. Das Gleichgewicht der beiden Zustände liegt leicht auf der Seite der parallelen Ausrichtung.

  • Der Überschuss an parallelen Spins erzeugt die Längsmagnetisierung (MZ).

  • Durch eine Anregung der Längsmagnetisierung mittels eines Hochfrequenzimpulses wird die Quermagnetisierung (Mxy) erzeugt.

  • Die rotierende Quermagnetisierung kann als MR-Signal gemessen werden.

  • Resonanzbedingungen sind Voraussetzung für eine Anregung.

  • Nach einer Anregung laufen T1- und T2-Relaxation gleichzeitig ab.

  • Die T1-Relaxation (Spin-Gitter-Relaxation) beschreibt den Wiederaufbau der Längsmagnetisierung.

  • Um eine T1-gewichtete Aufnahme zu erhalten, sollten TR und TE kurz gewählt werden.

  • TR beschreibt die Zeit zwischen 2 Anregungen einer Schicht.

  • TE beschreibt die Zeit zwischen Anregung und Messung einer Schicht.

  • Die T2-Relaxation (Spin-Spin-Relaxation) beschreibt den Zerfall der Quermagnetisierung.

  • Um eine T2-gewichtete Aufnahme zu erhalten, sollten TR und TE lang gewählt werden.

  • Wählt man TR lang und TE kurz, werden der T1- und T2-Kontrast unterdrückt. Gleichzeitig wird eine PD-Wichtung erzeugt.