Suchttherapie 2011; 12 - PO63
DOI: 10.1055/s-0031-1284712

Struktur- und Patientenmerkmale in der psychosozialen Unterstützung substituierter Opiatabhängiger–die PSB Studie. – Erste Ergebnisse einer quasiexperimentellen Studie zur Evaluation der psychosozialen Betreuung Substituierter

D Deimel 1
  • 1Fachhochschule Köln; Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften, Köln

Die Substitutionsbehandlung Opiatabhängiger ist in Deutschland eine etablierte Behandlungsform (Wittchen et al,. 2008). Sie gliedert sich in einen medizinischen und einen psychosozialen Behandlungsteil (Werner, Schwejda & Tretter, 2008). Beide Behandlungssegmente sind erforderlich, da Opiatabhängige in äußerst komplexen und belasteten Lebenssituationen befinden (Deimel, 2009a; 2009b). Die psychosoziale Betreuung (PSB) Substituierter ist bisher wenig gut evaluiert. Im Rahmen der hier vorgestellten PSB-Studie wird die psychosoziale Betreuung im Sinne der Stress und Copingtheorie nach Lazarus (1984) sowie der Konsistenztheorie nach Grawe (2004) analysiert. Das Ziel ist eine genaue Darstellung der psychischen und psychosozialen Situation der Patienten und einer möglichen differenzierten Allkolation der psychosozialen Interventionen hinsichtlich des Settings indem sie stattfinden sowie den jeweiligen Bedürfnissen der Patienten. Darüber hinaus erfolgt eine Zufriedenheitsbefragung bezüglich der psychosozialen Interventionen in der Patientenschaft.

Im Rahmen der quasiexperimentellen Untersuchung werden substituierte Drogenabhängige innerhalb einer Einpunktmessung hinsichtlich ihrer psychosozialen Situation, ihrem Stress und Inkongruenzniveau sowie ihrer Zufriedenheit mit der psychosozialen Betreuung befragt. Parallel hierzu werden ebenfalls im Rahmen einer Einpunktmessung unbehandelte Drogenabhängige in Kontakt- und Notschlafstellen sowie Nicht-Drogenabhängige Personen hinsichtlich ihres Stress- und Inkongruenzniveaus sowie ihrer psychosozialen Situation befragt. Diese Personen werden als Referenzgruppen hinzugezogen und mit den Daten der substituierten Abhängigen verglichen. Die Daten der beiden klinischen Gruppen werden als matching samples hinsichtlich des Geschlecht und Alters bereinigt. Im weitern werden zu diesen statistischen Paaren ein equivalenter Fall der Referenzgruppe „Gesunde“ gegenübergestellt.

Abbildung: Der Aufbau des Studiendesigns.

Literatur: Deimel, D. (2009a) Die psychosoziale Situation und Behandlung substituierter Opiatabhängiger. Eine Analyse der psychosozialen Betreuung Substituierter. In: Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation. 22. Jahrgang. Nr. 85. S. 207-211. Deimel, D. (2009b) Eine Analyse der Psychosozialen Betreuung substituierter Opiatabhängiger. Posterbeitrag in der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln am 01.12.2009. Grawe, K. (2004) Neuropsychotherapie. Göttingen: Hogrefe. Lazarus, R. L., Folkman, S. (1984) Stress, Appraisel and Coping. New York: Springer. Werner, P., Schwejda, Ch., Tretter, F. (2008) Illegale Drogen. In: Tretter, F., Suchtmedizin kompakt. Suchtkrankheiten in Klinik und Praxis (S. 136-178). Stuttgart: Schattauer. Wittchen, H.-U., Apelt, S. M. & Mühling, S. (2005) Die Versorgungslage der Substitutionstherapie. In: Gerlach, R., Stöver, H. Vom Tabu zur Normalität (S. 64-77). Freiburg i. B.: Lambertus.