Suchttherapie 2011; 12 - PO37
DOI: 10.1055/s-0031-1284687

Konsumverhalten von Förderschülerinnen und Förderschülern in Bezug auf psychotrope Substanzen und Suchtprävention an Förderschulen – Zum Stand der Forschung und Theoriebildung

BH Spohn 1
  • 1Pädagogische Hochschule Ludwigsburg Psychologie und Diagnostik, Reutlingen

Es finden sich nur wenige epidemiologische Studien, die sich mit dem Konsumverhalten von Förderschülerinnen und Förderschülern in Bezug auf psychotrope Substanzen beschäftigen. Somit fehlt nicht nur eine Basis, um die Konsummuster von Förderschülerinnen und Förderschülern mit denen von Schülerinnen und Schülern anderer Schulformen zu vergleichen und somit auch Aussagen über spezifische Gefährdungspotentiale machen zu können. Valide Daten zum Konsumverhalten und zu Konsummotiven sowie zu Einflussfaktoren auf das Konsumverhalten (demographische Daten u.ä.) sind auch insofern relevant als sie eine wichtige Basis für die Gestaltung und Evaluation (schulischer) suchtpräventiver Maßnahmen darstellen (vgl. u.a. BZgA, 2008). Bislang hat auch die Suchtprävention an Förderschulen in der Forschung und Theoriebildung noch wenig Beachtung gefunden. Es gibt nur wenige suchtpräventive Konzepte, die speziell auf Förderschülerinnen und –schüler zugeschnitten sind (wie z.B. PeP). Populäre Suchtpräventionsprogramme, deren Wirksamkeit an Grund-, Haupt- und Realschulen bzw. Gymnasien empirisch gut abgesichert ist, können in der Regel jedoch nicht ohne Modifikationen in Förderschulen angewandt werden. Im Rahmen der Präsentation wird der Stand der Forschung und Theoriebildung zum Konsumverhalten von Förderschülerinnen und Förderschülern in Bezug auf psychotrope Substanzen und zur Suchtprävention an Förderschulen dargestellt und kritisch diskutiert. Perspektiven für die weitere Forschung werden skizziert.