Zielsetzung: Ziel der Umfrage bei niedergelassenen bayerischen Psychologische Psychotherapeuten
(PPT) ist es zu erfassen, ob und in welchem Umfang dieser Bereich der psychotherapeutischen
Versorgung Personen mit pathologischem Glücksspielen behandelt.
Methodik: Von April 2010 bis Juni 2010 wurde in einer ersten Phase eine Onlinebefragung bei
selbstständigen, bei der Psychotherapeutenkammer (PTK) Bayern gemeldeten PPT durchgeführt,
von denen eine E-Mail-Adresse bekannt war (n=726 von 2.520). Insgesamt nahmen 217
der angeschriebenen PPT teil (Antwortrate 29,9%). Retrospektiv für das Jahr 2009 wurden
Informationen zu Prävalenz, Diagnose und Therapie von Personen mit glücksspielbedingten
Problemen erfasst, sowohl für aktive Glücksspieler als auch für Angehörige. Die Angaben
wurden unter zwei verschiedenen Annahmen auf die Grundgesamtheit von 2.520 PPT hochgerechnet.
Ergebnisse: Den Angaben zufolge behandelte 28,0% der PPT pathologische Glücksspieler und Angehörige.
Die Anzahl an Betroffenen und Angehörigen, die im Jahr 2009 psychotherapeutische Hilfe
in Bayern aufsuchten, wird je nach Hochrechnung auf 422 bis 1.437 Fälle geschätzt.
Bei 328 Personen (Spanne: 149–506) wurde die Diagnose pathologisches Glücksspielen
(F63.0) vergeben.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen gegenüber den bisherigen Erwartungen einen höheren Anteil an
Glücksspielern und Angehörigen, die von PPT behandelt werden. Für eine genauere Erfassung
der Patienten-, Störungs- und Behandlungsmerkmalen ist in einer zweiten Phase eine
detailliertere Untersuchung geplant.
Behandlungshäufigkeit - Pathologische Glücksspieler - Psychologische Psychotherapeuten