Suchttherapie 2011; 12 - S41_2
DOI: 10.1055/s-0031-1284650

PEaS – ein evaluiertes Elternprogramm zur Suchtprävention aus Berlin

K Jüngling 1
  • 1Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin, Berlin

Ein großer Teil der Kinder und Jugendlichen hat den ersten Alkohol von ihren Eltern bekommen–noch bevor sie 13 Jahre alt werden. Viele Eltern besprechen jedoch die Themen Tabak oder Alkohol und die damit verbundenen Gefahren und Risiken nicht in der Familie–obwohl das elterliche Regulativ von Kindern und Jugendlichen größtenteils erwünscht ist und gesucht wird. Und wir wissen: Die Einstellung der Eltern hat großen Einfluss auf das Verhalten der Kinder. Somit rücken Eltern immer stärker als zentrale Adressaten in den Fokus suchtpräventiven Handelns. „PEaS–Peer Eltern an Schule“ ist ein von der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin, pad e.V., in Zusammenarbeit mit der AOK Nordost – Die Gesundheitskasse entwickeltes und von der Freien Universität Berlin evaluiertes Programm, das in Berlin seit 2009 erfolgreich umgesetzt wird. PEaS ist ein qualitätsgesichertes Programm der Peer-Elternbildung zur Alkohol- und Suchtprävention in den Settings Schule sowie Stadtteil / Kommune, in seiner Umsetzung zugeschnitten auf die Bedarfe und Ressourcen vor Ort. Die zentralen Bausteine des Programms sind Elternkurse, Elterntische, Schulungen für Lehrkräfte sowie weitere pädagogische Fachkräfte und Trainerschulungen zur Verstetigung im Stadtteil / in der Kommune. PEaS leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration: Eltern, die üblicherweise z.B. von Beratungsangeboten oder schulischen Angeboten schwer erreicht werden, haben an den PEaS-Kursen teilgenommen und danach ihr Wissen an andere Eltern weitergegeben. 2011 hat PEaS im 5. Wettbewerb „Vorbildliche Strategien kommunaler Suchtprävention“ des Bundesministeriums für Gesundheit den 1. Preis in der Kategorie kreisfreie Städte gewonnen.