Suchttherapie 2011; 12 - S40_3
DOI: 10.1055/s-0031-1284647

Frühinterventionsprojekte im Vergleich – HalT, CaBS, Fred und Co

J Messer 1
  • 1Jugendberatung und Jugendhilfe e.V., Frankfurt

Die Jugendberatung und Suchthilfe: Am Merianplatz (JBS) in Frankfurt entwickelt seit 1993 Angebote für suchtgefährdete Jugendliche. Seit 1995 ist die JBS Fachstelle für synthetische Drogen mit Drogenberatung-Online (1997), FreD-Frühintervention bei erstauffälligen Drogenabhängigen (2004), HaLT-Hart am Limit (2004), CaBS-Casemanagement und Beratung für cannabiskonsumierende Schüler/innen (2005) und der Fachberatung für Verhaltenssucht (2008) konnten effektive Projekte etabliert werden. Diese stellen nachweislich zu unterschiedlichen Zielgruppen Kontakt her und versuchen mit unterschiedlichen Methoden, das Konsumverhalten zu beeinflussen. HaLT- Klienten/innen konsumieren fast nur Alkohol, es sind mehr Mädchen als Jungs, Durchschnittsalter (DA) etwa 15,8 Jahre. FreD stellt Kontakt zu Gelegenheitskonsumenten von Cannabis her (95% männlich, DA 17,9 Jahre). Angesichts einer Erhöhung des intensiven Cannabiskonsums bei Schüler/innen in Frankfurt (Mosyd 2004) wurde auf Initiative des Drogenreferates CaBS entwickelt. CaBS realisiert ein innovatives Konzept zur Kontaktaufnahme zu konsumierenden Schüler/innen. Auffällig werden sie dadurch, dass sie zu spät, unregelmäßig oder gar nicht zum Unterricht kommen, Schwächen in der Konzentration und Arbeitsleistung zeigen oder starken Stimmungsschwankungen unterliegen. CaBS nimmt in der Schule Kontakt auf. Die Aufgaben von CaBS lassen sich mit der Begleitung des Hilfeprozesses von Anfang bis Ende eines Falles umschreiben. Dabei hält CaBS zu allen Personen und Institutionen Kontakt. Nach Analyse des Hilfebedarfs werden Ziele festgelegt und deren Erreichung unterstützt. Gespräche werden auf Grundlage des Motivational Interviewing durchgeführt. Die Veränderungsbereitschaft wird nach dem Transtheoretischen Modell ermittelt. Die Ergebnisse, es wurden seit 2005 427 Jugendliche und junge Erwachsene erreicht, ergeben hinsichtlich psychiatrischer Komorbidität (ca. 50%), Durchschnittsalter (19) und Zielerreichung wichtige Hinweise.