Suchttherapie 2011; 12 - S35_3
DOI: 10.1055/s-0031-1284628

Projekt Trampolin – ein modulares Präventionskonzept für Kinder aus suchtbelasteten Familien: Ergebnisse einer multizentrischen Evaluationsstudie

A Wiedow 1, S Ruths 1, D Moesgen 2, E Pflug 2, M Klein 2, R Thomasius 1
  • 1Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters, Hamburg
  • 2Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP) an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Köln

Einleitung: Ziel des Projektes „Trampolin“ ist die Konzeption und Evaluation eines modularen gruppenbasierten Präventionsprogamms für Kinder aus suchtbelasteten Familien im Alter von 8 bis 12 Jahren. Obwohl Kinder suchtkranker Eltern ein erhöhtes Risiko haben, im Laufe ihres Lebens selbst eine psychische oder substanzbezogene Störung aufzuweisen, existieren bislang wenige gut evaluierte Präventionsangebote. Basierend auf Konzepten zu Schutz- und Risikofaktoren sowie Resilienz wurde das gruppenbasierte, suchtspezifische Präventionsprogramm Trampolin entwickelt. Ambulante Beratungseinrichtungen in ganz Deutschland (multizentrisch) führen Trampolin im Rahmen von 10 Modulen, in denen die Kinder erlernen ihre Ressourcen zu stärken (Fördern des Selbstwertes, Wissen zu Sucht und Suchtbelastung, Erlernen von effektiven Copingstrategien, etc.), durch. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert. Methode: Die Evaluation des Programms erfolgt im Rahmen einer experimentellen Wirksamkeitsprüfung. Die mithilfe von standardisierten Messinstrumenten erhobenen Daten der Interventionsgruppe (gruppenbasierte suchtspezifische Intervention: Trampolin) werden mit denen einer Kontrollgruppe (gruppenbasierte suchtunspezifische Intervention) verglichen. Zusätzlich findet ein Vergleich zu einer Beobachtungskontrollgruppe statt, die aus Kindern suchtbelasteter Familien besteht, die an keinem Interventionsprogramm teilgenommen haben. In einem längsschnittlichen Design werden Daten zu drei Messzeitpunkten erhoben: vor der Intervention (prä), unmittelbar nach der Intervention (post) und in einer nach 6 Monaten folgenden Katamneseuntersuchung. Ergebnisse/Diskussion: Erste vorläufige Ergebnisse aus Vergleichen der zu den ersten beiden Messzeitpunkten erhobenen Daten (Prä-Post-Messungen) werden präsentiert. Die Bedeutung dieser Ergebnisse für die Konzeption und Umsetzung von Präventionsangeboten für Kinder suchtbelasteter Familien soll diskutiert werden.