Suchttherapie 2011; 12 - S30_4
DOI: 10.1055/s-0031-1284609

Väter und Abhängigkeit

HA Hüsgen 1
  • 1kein Institut, privat, Düsseldorf

Im klinischen Kontext wird regelhaft festgestellt, dass unter Suchtkranken der Anteil der vaterlos aufgewachsenen Patienten deutlich erhöht ist. Eine quantitave Erhebung findet sich bisher nicht. Mit einem erstmals erstellten Fragebogen wurde der Anteil in 27 in unterschiedlichen stationären Einrichtungen der Suchtkrankenhife in Deutschland bei 770 Klienten gemessen. Die klinische Feststellung wird empirisch bestätigt.

Probleme mit einem anwesenden Vater werden inzwischen in der Praxis gut angesprochen, die Bearbeitung von vaterloser Sozialisation steht aus. Zur Bewertung der Befunde wird ihre Einbettung in die Theorien des Social Learning, der Konsistenz und der erweiterten Triangulierung diskutiert. Konsequenzen für Prävention sowie Beratung, Behandlung und Rehabilitation zur Selbstsorge werden angeregt.

Literatur: A. Bandura 1997: Self-Eficacy S. Cirillo 1998: Die Familie des Drogensüchtigen K. Grawe 2004: Neuropsychotherapie B. Kegel 2009: Epigenetik Landschaftsverband Westfalen-Lippe 2010: Männersachen und Sucht H. Petri 1999: Das Drama der Vaterentbehrung W.-D. Rost 1987: Psychoanalyse des Alkoholismus L. Wurmser 1997: Die verborgene Dimension