Suchttherapie 2011; 12 - S26_3
DOI: 10.1055/s-0031-1284593

Volumen- und Gewichtsregulation bei Adipositas und Alkoholismus: gibt es Gemeinsamkeiten? – Adipositas und Alkoholabhängigkeit

J Mutschler 1
  • 1Psychiatrische Universitätsklinik Zürich, Zürich, Schweiz

Genetische und Umwelteinflüsse sind bekannte ätiologische Faktoren für die Entwicklung von Adipositas und Alkoholabhängigkeit. Eine chronische Aktivierung der Hypophysen-Hypothalamus-Nebennieren (HPA) Achse führt zu erhöhten Spiegeln an Stresshormonen und könnte eine gemeinsame Endstrecke in der Pathophysiologie beider Erkrankungen bedeuten. Atrial natriuretisches Peptid (ANP) bewirkt neben der Volumenregulation auch einen hemmenden Einfluss auf die HPA-Stressachse. Kommt es zu einer gestörten Wirkung von ANP, beispielsweise durch einen dysfunktionalen NPR-A Rezeptor, steigt nachweislich das Risiko für Stress-induzierte Alkoholaufnahme und Stress-induzierte Adipositas. Dieser gemeinsame pathophysiologische Mechanismus wird vorgestellt und mögliche therapeutische Aspekte diskutiert.

Literatur: 1. Mutschler J, Bilbao A, von der Goltz C, Demiralay C, Jahn H, Wiedemann K, et al. Augmented stress-induced alcohol drinking and withdrawal in mice lacking functional natriuretic peptide-A receptors. Alcohol Alcohol 2010;45: 13–6. 2. Mutschler J, Kiefer F. The natriuretic peptide system as a possible therapeutic target for stress-induced obesity. Med Hypotheses. 2011 Mar;76(3):388-90.