Suchttherapie 2011; 12 - S23_7
DOI: 10.1055/s-0031-1284582

Pathologischer PC-/ Internet-Gebrauch: Sozialmedizinische Aspekte eines neuen Krankheitsbildes

B Sobottka 1, T Fischer 1
  • 1AHG Klinik Schweriner See, Lübstorf

Patienten mit verschiedenen Syndromen des Pathologischen PC-/ Internet-Gebrauchs werden – bei insgesamt steigenden Fallzahlen – seit einigen Jahren in unterschiedlichen stationären Settings behandelt. In der Rehabilitation ist dabei eine sozialmedizinische Perspektive von zentraler Bedeutung. Es wird eine Stichprobe von Patienten mit Pathologischem PC-/ Internet-Gebrauch (PPC) vorgestellt und verglichen mit Patienten, die sich wegen Pathologischen Glücksspielens (PG), Alkoholabhängigkeit (A) oder psychischen Störungen aus dem Indikationsbereich Psychosomatik (PS) ebenfalls in stationärer Behandlung befanden. Über strukturierte Interviews und Fragebogenerhebungen wurden neben klinischen Daten auch soziodemografische und arbeitsbezogene Daten erhoben, die Aussagen über die Manifestation des PPCs in der Lebens- und Arbeitswelt der behandelten Patienten im Vergleich zu den anderen Patientengruppen (PG, A, PS) ermöglichen.Gruppenunterschiede fanden sich bei verschiedenen sozialmedizinischen Variablen gegenüber den Gruppen PG, A und PS. So wies die Gruppe PPC Besonderheiten bezüglich des Bildungsstandes, der Erwerbsbiographien und der aktuellen Erwerbssituation auf. Unter Beachtung der schulischen Qualifikation ist eine erhebliche Diskrepanz zwischen dem intellektuellen Leistungsvermögen und der Leistungserbringung im Erwerbsleben bei der Gruppe PPC offensichtlich.