Wer wird durch eine suchtpräventive Peermaßnahme erreicht? – Die BZgA-Kampagne Na Toll!

Einleitung: Peermaßnahmen in der Suchtprävention sind hinsichtlich ihres Interventionsmodells, der Erreichung der Zielgruppe und ihrer Wirksamkeit kaum erforscht. Mit "Alkohol? Kenn dein Limit." setzt die BZgA eine Kampagne um, die zum Ziel hat, junge Menschen im Alter von 16- bis 20 Jahren zum Thema Alkohol zu informieren, eine selbstkritische Einstellung zum Alkoholkonsum und einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu fördern. Ein Element der Kampagne ist die Peer-Aktion. Die Peers, junge Erwachsene im Alter von 18- bis 24 Jahren suchen das Gespräch mit Jugendlichen auf Konzerten, an Urlaubsorten oder in Innenstädten. In diesem Beitrag wird die erreichte Zielgruppe hinsichtlich Alter, Geschlecht, Konsummuster beschrieben.

Methode: In der Sommersaison 2010 wurden 16.715 junge Menschen von Peers der Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“ angesprochen. Diese füllten nach Abschluss des Gesprächs einen kurzen Fragebogen zu Alter, Geschlecht, Trinkfrequenz, Trunkenheitserfahrung und Binge Drinking aus.

Ergebnisse: 83,7% der Gruppe sind zwischen 15 und 21 Jahre alt, 69,4% entsprechen der intendierten Altersgruppe von 16 bis 20 Jahren. Es werden 49,4% weibliche und 50,6% männliche Jungendliche erreicht. Hinsichtlich der Konsummuster ist diese Gruppe heterogen. Es werden Personen mit regelmäßigem Trinkmuster (54%), aber auch abstinente und leichte (18%) wie auch stark konsumierende (28%) junge Menschen angesprochen. Fand der Peereinsatz auf Musikfestivals statt, konnten vermehrt stark konsumierende Heranwachsende erreicht werden. Traten die Peers als gemischtgeschlechtliches Quartett auf, sprachen sie überproportional häufiger männliche Jugendliche an.

Schlussfolgerungen: Die Maßnahme erreicht ihre Zielgruppe. Peerkonstellation und Veranstaltungsort haben Einfluss auf die Zusammensetzung und erreichte Zielgruppe.

Alkohol - Peereducation - Prävention