Städtische Drogenpolitik und Neuorientierung der Drogenhilfe in Frankfurt am Main

Seit mehr als zwanzig Jahren beschreitet die Stadt Frankfurt am Main einen innovativen Weg in der Drogenpolitik und Drogenhilfe. Sowohl die zentrale Lage im Ballungsraum Rhein-Main, als auch die städtebaulichen Veränderungen im Bahnhofsviertel haben Auswirkungen auf Drogenszene und Hilfeangebote. Nachbarn und Investoren im Quartier verlangen den Aufbau neuer Schnittstellen und Kooperationen. Konsensfähige Wege im Miteinander von Stadtgesellschaft und Randgruppen müssen gesucht und mit allen Beteiligten beschritten werden. Neben regionalen Veränderungen und Einflüssen stellen auch neue Drogen und veränderte Konsummuster die Frankfurter Drogenpolitik und Drogenhilfe vor immer wieder neue Aufgaben und Herausforderungen. Trotz wechselnder politischer Mehrheiten auf Bundes-, Landes und Kommunalebene zeichnet sich der „Frankfurter Weg“ dadurch aus, dass es gelingt im ständigen Diskurs partei-, ämter- und trägerübergreifend einen interdisziplinären Konsens auszuhandeln. Das Drogenreferat der Stadt nimmt hier die zentrale vernetzende Funktion des Schnittstellenmanagements ein. Voraussetzung für eine effektive Prozesssteuerung ist eine wissenschaftlich basierte Planung. Die Frankfurter Konsumraumdokumentationen und die Schülerbreitenbefragung im Rahmen des Monitoring System Drogentrends bilden hier eine qualitativ hochwertige empirische Basis. Diese Daten sind die Grundlage für die Entwicklung neuer Lösungswege. Das Projekt WinDiB (Weiterentwicklung der niedrigschwelligen Drogenhilfe im Bahnhofsviertel) setzt einen weitreichenden Umstrukturierungsprozess in Gang, der die niedrig- und die höherschwellige Drogenhilfe besser vernetzt – für eine bessere Versorgung der Klienten und für ein akzeptierendes Miteinander in einer Großstadt, die ihre drogenpolitischen Herausforderungen durch Kooperation, Vernetzung und innovative Gestaltung meistert.

Fallführung - Hilfesteuerung - Schnittstellenmanagment - niedrigschwellige Drogenhilfe