Suchttherapie 2011; 12 - S10_2
DOI: 10.1055/s-0031-1284528

Forschungskonzeption des MATE–Measurement in the Addictions for Triage and Evaluation

L Kraus 1
  • 1IFT Institut für Therapieforschung, München

Der MATE (Measurements in the Addictions for Triage and Evaluation) ist ein Instrument, mit dem relevante Kriterien für die Behandlungszuweisung und -evaluation im Suchtbereich erfasst werden. Vor dem Hintergrund des aus verschiedenen Gründen in letzter Zeit in die Kritik geratenen Addiction Severity Index (vgl. Mäkelä, 2004; Schippers, Broekman, Koeter & van den Brink, 2004) sollte mit dem MATE eine europäische Alternative entwickelt werden. Für diese Entwicklung sind verschiedene Studien und deren Ergebnisse zu beleuchten: (1) Ausgangspunkt für die Entwicklung des MATE war die Neuorientierung des niederländischen Behandlungssystems hin zu unterschiedlich intensiven Behandlungsmaßnahmen nach einem stepped care Ansatz (vgl. Schippers, Nabitz & Buisman, 2009). (2) In einer deutschen Studie wurden die psychometrischen Eigenschaften der deutschen Version des MATE getestet (Buchholz et al., 2009; Küfner et al., 2009). Geprüft wurden seine Dimensionalität, Interrater-Reliabilität, Konstruktvalidität und Anwendbarkeit sowie Änderungssensitivität und prognostische Validität. (3) In Freiburg wurde eine Pilotstudie durchgeführt, in der erste Untersuchungen bezüglich einer hierarchischen Ordnung von Behandlungsmöglichkeiten (level of care) vorgenommen wurden, und die prädiktive Validität des MATE für die empfohlene Folgebehandlung überprüft wurde. (4) Es ist eine neue Studie geplant zur systematischen Entwicklung eines Algorithmus für die Zuweisung von Patienten zu Behandlungsalternativen auf der Basis des MATE.

Literatur: Buchholz, A., Rist, F., Küfner, H. & Kraus, L. (2009). Die deutsche Version des Measurements in the Addictions for Triage and Evaluation (MATE): Reliabilität, Validität und Anwendbarkeit. Sucht, 55 (4), 219-242. Küfner, H., Buchholz, A., Lindenmeyer, J., Kraus, L. & Rist, F. (2009). Änderungssensitivität und prognostische Validität der MATE Indizes. Sucht, 55 (4), 243-251. Mäkelä, K. (2004). Studies of the reliability and validity of the Addiction Severity Index. Addiction, 99, 398-410. McLellan, A. T., Luborsky, L., Woody, G. E. & O’Brien, C. P. (1980). An improved diagnostic evaluation instrument for substance abuse patients: The Addiction Severity Index. Journal of Nervous and Mental Disease, 168, 26-33. Schippers, G. M., Broekman, T. G., Koeter, M. W. J. & van den Brink, W. (2004). The Addiction Severity Index as a first generation instrument: Commentary on »Studies of the reliability and validity of the ASI« by K. Mäkelä. Addiction, 99, 417. Schippers, G. M., Nabitz, U. & Buisman, W. (2009). Die Innovation der niederländischen Suchthilfe. Sucht, 55 (4), 198-208.