Suchttherapie 2011; 12 - S9_3
DOI: 10.1055/s-0031-1284524

Substitution während medizinischer Rehabilitation – Erfahrungen über Chancen, Grenzen und Herausforderungen

T Kuhlmann 1
  • 1Psychosomatische Klinik, Bergisch Gladbach

Fragestellung: In der Abteilung zur medizinischen Rehabilitation Drogenabhängiger werden Patienten mit klassisch abstinenzgestützter Therapie gemeinsam Patienten mit mit substitutionsgestütztem Therapieeinstieg behandelt. Bisherige Erfahrungen mit diesem integrativen Behandlungsansatz werden dargestellt und diskutiert.

Methoden: Die Behandlungsabschlüsse für 2009 und 2010 bezüglich Gesamtgruppe und Patient mit substitutionsgestütztem Beginn werden verglichen hinsichtlich Zahl, regulärem und nicht regulärem Abschluss (gegen ärztl. Rat, disz.).

Ergebnisse: 2009 haben von 144 Pat. 72 die Therapie regulär beendet (50%), 72 nicht regulär (50%, davon 42g. ä. R, 30 disz). 12 Pat. haben substitutionsgestützt begonnen, davon 5 regulär beendet, 7 nicht regulär (4g. ä. R, 3 disz.). 2010 haben von 153 Pat. 70 die Therapie regulär beendet (45,7%), 83 nicht regulär (54,3%, davon 56g. ä. R., 26 disz., 1 verstorben). 22 Pat. haben substitutionsgestützt begonnen, 20 sind bisher entlassen: 9 regulär (45%), 11 nicht regulär (55%, davon 6g. ä. R., 5 disz). Die Gruppe zeitgleich substituierter Pat. umfasste 2009 max. 4, 2010 max. 9 (vorübergehend) bislang ohne durchgehende Substitution.

Diskussion: Erfahrung mit Substitution und med. Reha, transparentes, klares und flexibles therapeutisches Handeln sowie Kooperation mit Akutstation, substituierenden, niederschwelligen und Nachsorgeeinrichtungen sind entscheidend, um in der med. Reha Patienten mit und ohne Substitution erfolgreich gemeinsam zu behandeln. Eigene Erfahrungen, Chancen und Grenzen werden vorgestellt und diskutiert.