Suchttherapie 2011; 12 - S7_4
DOI: 10.1055/s-0031-1284517

Genderaspekte bei ressourcenorientierten Interventionen

U Andorfer 1
  • 1Anton Proksch Institut, Wien, Österreich

Die Lebenssituationen von Männern und Frauen sind unterschiedlich. Gender-Forschung und Gender-Praxis betrachten und beschreiben zugleich Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei Frau und Mann. Krankheiten und Gesundheitsprobleme sind durch physische und psychosoziale Faktoren, sowie durch das soziale und gesundheitspolitische Umfeld bedingt. Gründe hierfür basieren auf den Ergebnissen der Gesundheitsforschung, insbesondere der Frauengesundheitsforschung und der sich langsam entwickelnden Männergesundheitsforschung, welche verdeutlichen, dass Männer und Frauen häufig mit unterschiedlichen Risiken und gesundheitlichen Belastungen leben, anders krank sind, im Alltag anders handeln, wenn es um Gesundheit und Krankheit geht, andere Wahrnehmungs- und Deutungsmuster im Umgang mit Gesundheit und Krankheit entwickelt haben, andere Orientierungen, Einstellungen und Gesundheits- sowie Krankheitskonzepte besitzen, sich in ihrem Gesundheitswissen unterscheiden, ein anderes Verhältnis zu ihrem Körper, zur Körperlichkeit, zur Sinnlichkeit und zur Ästhetik des Schönen aufweisen und über unterschiedliche Ressourcen verfügen. Ebenso wie die genderspezifische Pharmakologie in der praktischen Anwendung langsam Fuß fasst, ist es notwendig, die Frage nach der unterschiedlichen Wirkweise von ressourcenorientierten Interventionen bei Mann und Frau zu klären. Mit möglichen Antworten auf diese Frage beschäftigt sich der Vortrag.