Suchttherapie 2011; 12 - S2_1
DOI: 10.1055/s-0031-1284480

Problemlagen und Hilfebedarf älterer Drogenabhängiger

S Hößelbarth 1, N Eppler 1, N Kuplewatzky 1, HJ Stöver 1, I Vogt 1
  • 1Institut für Suchtforschung Frankfurt, Frankfurt

In den letzten Jahren wurde deutlich, dass es eine vergleichsweise große Zahl von älteren Drogenabhängigen gibt; ein Trend, der sich auch in der Zukunft weiter fortsetzen wird. So konnte die Drogenhilfe mit ihren niedrigschwelligen, harm reduction-orientierten Angeboten und insbesondere der Substitutionsbehandlung erfolgreich dazu beitragen, dass Konsumenten illegaler Drogen mit ihrem Konsum legaler und illegaler Drogen überleben und älter werden können. Die steigende Zahl der älteren Drogenabhängigen stellt die Drogenhilfe nun vor die neue Herausforderung der Versorgung derjenigen Klienten und Klientinnen, die Hilfe bei Behinderung und im Krankheitsfall benötigen.

Das Institut für Suchtforschung an der Fachhochschule Frankfurt am Main hat mehrere von der Europäischen Union, dem Bundesministerium für Gesundheit und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützte Studien zu diesem Themengebiet durchgeführt. Es handelt sich um quantitative und qualitative Studien zur Untersuchung der Lebens- und Gesundheitslage der älteren Drogenabhängigen. In diesem Beitrag werden auf Grundlage dieser Studien Daten und Fakten über die Problemlagen älterer Menschen, die von Opiaten und anderen Drogen abhängig sind, präsentiert und die damit verbundenen Hilfebedarfe diskutiert. Wie leben ältere Drogenabhängige? Wie sieht ihre gesundheitliche und soziale Situation aus? In welchen Lebensbereichen benötigen sie Unterstützung und welche Hilfen wünschen sie sich selbst? Wie könnte ihre Versorgung geregelt werden, wenn sie nicht mehr allein leben können? Auf diese Fragen sollen erste Antworten gegeben werden.