Z Gastroenterol 2011; 49 - PP3
DOI: 10.1055/s-0031-1284245

Tumorsuppressive Wirkung vom Th2-assoziiertem Transkriptionsfaktor NFATc3 im experimentellen Tumormodell

K Gerlach 1, M Neurath 1, B Weigmann 1
  • 1Medizinische Klinik I, Forschungscampus, Universität Erlangen

Einleitung:

Die Zytokinproduktion von T Zellen spielt eine wichtige Rolle in der Pathogenese von CED. In diesem Zusammenhang sind Transkriptionsfaktoren der NFAT (nuclear factor of activated T cells) Familie von besonderem Interesse, da diese Proteine die T Zell-Zytokinproduktion, wie IL-4, entscheidend modulieren können. Um die Rolle von NFATc3 im colitis- assoziiertem Tumormodell zu untersuchen wurde das auf der mutagenen Substanz AOM basierende Modell verwendet.

Methoden:

NFATc3ko Mäuse wurden mit Oxazolon behandelt, um eine Colitis auszulösen bzw. mit AOM/DSS um Tumore zu induzieren. Mithilfe eines miniendoskopischen Systems wurde die Manifestation der Colitis und der Tumore untersucht und das Colon für Kryoschnitte isoliert, die für die Immunohistofluoreszenz verwendet wurden. Apoptotische Zellen wurden mittels TUNEL-Färbungen untersucht.

Ergebnisse:

Die NFATc3ko Mäuse sind im Oxazolon-Colitis Modell im Gegensatz zum Wildtyp protektiert, was in der Endoskopie und histologischen Schnitten festgestellt wurde. Es sind weniger proapoptotische Zellen bei der Caspase 3 Färbung in der KO Maus zu beobachten, aber mehr apoptotische Zellen in NFATc3ko Mäusen. Im Gegensatz zum Colitis Modell zeigten NFATc3ko Mäuse vermehrte Tumorinduktion im Tumormodell. In FoxP3 Färbungen konnten im Tumorgewebe mehr regulatorischen T-Zellen in beiden Spezies analysiert werden. Im Normalgewebe wurden mehr FoxP3 positive Zellen bei der NFATc3ko Maus gefunden.

Diskussion/Conclusion:

Der beobachtete entzündungs-protektive Effekt bei den NFATc3ko Mäusen im experimentellen Colitis Modell beruht vermutlich auf erhöhter Anzahl von apoptotischen Zellen, weshalb NFATc3 eine regulatorische Rolle bei der Apoptoseinduktion in den LPMC spielt. Weiterhin zeigt NFATc3 eine tumorsuppressive Wirkung im Tumormodell, was durch die erhöhte Anzahl an regulatorischen T-Zellen in der Lamina propria erklärt werden kann.