Die Leistungen zu konservierenden und chirurgischen Leistungen sowie Röntgenleistungen
(BEMA Teil 1) bilden einen grundlegenden Teil des zahnärztlichen Behandlungsgeschehens
ab. Bislang war eine bevölkerungsbezogene Darstellung der Leistungen nicht möglich.
Die gesetzlichen Krankenkassen erhalten seit 2010 Abrechnungsdaten der kassenzahnärztlichen
Vereinigungen mit Versichertenbezug, erstmals für das Bezugsjahr 2009. Daten und Methoden: Ausgewertet wurden die Daten zu mehr als 8 Millionen Versicherten der BARMER GEK.
Es wurden daraus Ergebnisse i.d.R. geschlechts- und altersstandardisiert, bezogen
auf die deutsche Bevölkerung ermittelt. Für spezifische Auswertungen wurden allein
Daten der ehemaligen GEK verwendet. Ergebnisse: Im Jahr 2009 hatten gut 69% der Bevölkerung mindestens einmal Kontakt zum Zahnarzt
mit durchschnittlich 2,15 Arztkontakten. Die mittleren Kosten lagen bei 103,80 Euro
pro Person. Auf der Basis von Daten der ehemaligen GEK zeigt sich, dass in einem Quartal
ein Viertel bis knapp zwei Fünftel der Bevölkerung die zahnärztliche Versorgung für
konservierende und/oder chirurgische Leistungen in Anspruch nimmt. Die meisten Behandlungsfälle
werden in den Altersgruppen der 5- bis 14-Jährigen und der 65- bis 69-Jährigen verzeichnet.
In den einzelnen Bundesländern variiert die Inanspruchnahme zahnärztlicher Leistungen
zwischen 62,5% bis 76,6% der Versicherten. Die Früherkennungsuntersuchungen werden
innerhalb eines Jahres bei den Kindern vom 30. bis 72. Lebensmonat von 31,8% in Anspruch
genommen, bei Kindern und Jugendlichen von 6 bis unter 18 Jahren von gut 68,9% (ehemalige
GEK), wobei die neuen Bundesländer sowie Bayern und Baden-Württemberg jeweils die
höchsten Raten aufweisen. Rechnet man Zahnsteinentfernung zu Prophylaxeleistungen
für Erwachsene, nutzen 47,6% diese Leistung. Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Leistungsdaten der gesetzlichen Krankenkassen ermöglichen eine Gesundheitsberichterstattung
für den Bereich der zahnärztlichen Versorgung. Sie enthalten zwar keine Befunde, durch
die geplante längsschnittliche Weiterführung der Auswertung und auch über die Einbeziehung
weiterer zahnärztlicher Leitungsbereiche wird sich jedoch im Verlauf mehrerer Jahre
ein detailliertes Bild von der Zahngesundheit ergeben.
Literatur:
T Schäfer, A Schneider, I Mieth, TG Grobe, FW Schwartz (2011). BARMER GEK Zahnreport
2011. Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse, Band 7 (Hrsg. BARMER GEK) Asgard Verlag,
St. Augustin, ISBN 978–3-537–44107–2